{"id":17728,"date":"2022-01-19T17:33:14","date_gmt":"2022-01-19T16:33:14","guid":{"rendered":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/?p=17728"},"modified":"2023-10-16T08:46:11","modified_gmt":"2023-10-16T07:46:11","slug":"erstklassiger-zweitligist-bezwingt-zweitklassigen-erstligisten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/erstklassiger-zweitligist-bezwingt-zweitklassigen-erstligisten\/","title":{"rendered":"FC St. Pauli x Borussia Dortmund: Erstklassiger Zweitligist"},"content":{"rendered":"\n

… bezwingt zweitklassigen Erstligisten<\/h2>\n\n\n\n

Der FC St. Pauli schl\u00e4gt einen Pokalsieger am Millerntor. Wieder einmal. Und wieder war der Sieg, vor allem das Wie, nicht vorhersehbar.<\/p>\n\n\n\n

Willi und ich trafen uns um 18:30 im Viertel. Erst einmal st\u00e4rken und mit Schanzenmagie aufladen. Das geht nirgendwo so gut, wie im griechischen Restaurant Plaka an der Schanzenstrasse, in dem mich immer der Hauch des alten St. Pauli und der Nachhall von linken Treffen im Keller umweht. Das Essen ist auch sehr lecker und gutes Bio-Bier haben sie da auch; sowas erleichtert die Vorbereitung auf so ein wichtiges, aber alkoholfreies Spiel im Stadion ungemein.<\/p>\n\n\n\n

Zum Abschied nahmen wir den obligatorischen Anti-Corona-Schnaps mit dem Wirt, doch an diesem Tag machten wir etwas anders: wir probierten den dunklen, den Kaffeschnaps, anstatt des Ouzo. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die kleinen \u00c4nderungen, die gro\u00dfe Wirkung entfalten.<\/p>\n\n\n\n

Wir hatten eine Extra-Portion Tzatziki bestellt, ohne zu bedenken, was das unter einer FFP2-Maske anstellen w\u00fcrde, f\u00fchlten uns gut ges\u00e4ttigt; waren bereit, Pokal-Geschichte zu schreiben. <\/p>\n\n\n\n

Im Stadion krakeelten die, die als „Die 2000, die sich anh\u00f6ren wie 5000“ bekannt werden sollten, sich schonmal warm, als die Boys in Brown nach dem eigenen Aufw\u00e4rmen in die Kabine gingen. Alle sehr konzentriert dreinblickend, bis auf Finn Ole Becker, der beil\u00e4ufig und beinahe liebevoll den Jolly Roger an der Eckfahne vor dem Spielertunnel streichelte, ihn kurz ansah und selig weiter lief. Ob er das immer so macht?, ich weiss es nicht. Vielleicht war ihm grad danach und er hat einfach eine Kleinigkeit anders gemacht.<\/p>\n\n\n\n

Da wurde mir zum ersten Mal warm ums Herz im schmuddeligen Hamburger Januar.<\/p>\n\n\n\n

Und dann ging die Post ab. 4. Minute, Jackson Irvine tanzt mit sich alleine und 5 Hummeln, steckt auf Hartel und der passt vors Tor auf, ja auf den neu in der Startelf stehenden Eti Amenyido; man soll wirklich \u00f6fter mal was anders machen, denke ich nach dem ganzen Gejubel und den Gesichtsausdruck unseres jungen St\u00fcrmers habe ich seit gestern immer wieder vor Augen. Wie er sich ungl\u00e4ubig mit der Hand \u00fcber die Stirn streicht, so als k\u00f6nnte er es nicht glauben, dass hier gerade alles anders l\u00e4uft als „normalerweise“.<\/p>\n\n\n\n

Und da wird mir nochmal warm ums Herz, noch ein bisschen w\u00e4rmer als sowieso schon. So warm, wie die H\u00e4nde unserer Nummer eins, die in Folge von Reus unter anderem warm – ja heiss geschossen werden. <\/p>\n\n\n\n

„20 Minuten und noch kein Gegentor“, sagt Willi neben mir. „Die kann uns keiner mehr nehmen“, antworte ich, „auch wenn Dortmund das hier noch drehen sollte“. Und tats\u00e4chlich warten wir beide darauf, dass der BVB die Faxen dicke hat und explodiert, zusammen mit dem Rest des Stadions.<\/p>\n\n\n\n

45 Minuten, und wir f\u00fchren immer noch.<\/p>\n\n\n\n

Der Podcast zum Pokalsieg gegen den BVB aus Dortmund (und mit Derbyvorschau)<\/h3>\n\n\n\n