Bange machen gilt nicht, Vol. 2

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Nach dem 0:0 in Duisburg fällt mir die Bewertung schwer, hab ich das Spiel doch durch den Filter einer Kamera und live durch die Jungs vom AFM Webradio miterlebt. – Übrigens, immer wieder mehr als ein Ersatz fürs Selbersehen, Danke Wolf Schmidt und Co.! Wo bleibt da eigentlich die Ehrennadel? –
Nach dem Klarschiff in Strande, nebenan von Kiel, den Jolly Roger aufgehisst und mit Alsterwasser und Fischbrötchen ans Radio gesetzt. Wer von den Strander Sonntagsspaziergängern ein offenes Auge hatte, konnte mich dann mehrfach Ansetzen sehen, die Arme fertig zum Jubeln und dann zusammen krampfen, weil es wedder nicht klappen wollte.
O mei o Mio!

Nach dem „gemeinsamen Limotrinken“, Wolf im AFM Radio, in Halbzeit zwei war ich dann eher erleichtert, dass dieser Punkt nach St. Pauli geht. Es wurde zwar zum ersten Mal kein Spiel, dass ich viel lieber miterlebt hätte, wie so viele Spiele die ich in Strande angehört hatte. (1860 zuhause und Freiburg auswärts – beide am Schluss gewonnen).
Und nach einer Nacht schlafen, will ich auch das Positive sehen, mich darauf konzentrieren, was jetzt ist, – nämlich immer noch Drama, Baby – der FCSP in seinem eigentlich angestammten Zustand, instabil, verwundbar, nicht perfekt, aber engagiert: eben prekär.
Da ärgert mich die Stammtisch-Pädagogik, die nun auf Twitter und Co. Machtworte oder Arschaufreissen fordert, und pikierte Einzelkritik loslässt. Als ob es eine Alternative gäbe, oder geben sollte, zu diesen Boys in Brown! Da wird immer wieder in der Vergangenheit herumgeprokelt, am Kader herum gequengelt und André Schuberts Geist aus der Versenkung geholt.
Einerlei, was nun zählt ist Muße, die Bereitschaft sich der Situation zu stellen, sie gar wohlwollend zu betrachten, denn es gibt keine andere Realität, hier, als die, in der wir um den Abstieg mitspielen werden. Punkt.
Und da freue ich mich übrigens enorm über das wieder herankommen von Schindler und Gonther, denn diese beiden bleiben, und werden vielleicht noch wichtig. Ansonsten habe ich nur eine Kritik zu erneuern und eines zu fordern: Ginczek würde ich auf die Bank setzen. Schon seit Bochum kursieren Gerüchte, dass er „unterschrieben habe“, und Sorry Günni, so spielst Du auch. Selbst wenn das nur unbewusst abläuft, dieses Fersen schonende Spiel kann uns heute nicht mehr helfen. – und das macht den Weg frei für eine Abschieds-Nicht-Abschiedsgala am kommenden Wochenende gegen Braunschweig: Verlängert die Verträge mit Ebbers und Bruns! Jetzt! – oder Azzouzi, erkläre mir, wie Du die beiden ersetzen willst.
Mit Schnecke Kalla in der Innenverteidigung, Daube vorne und Boll und Bruns auf der Doppelsechs, Daube und Bruns rochierende Kreative, Schachters Pferdelunge, Fin Bartels mit der meisten Kampfeslust in diesem kleinen Kader und Lennart Thy mit Ebbe vorn, da mache ich mir Hoffnungen auf ein dramatisches Finale mit Happy End. Solange Tschauni wedder richtig wettet und weiter die Bude sauber hält, solange brauchen wir keine Ghostbusters, sondern lediglich ihr Motto: „Do Not Cross The Strahler“
… und wenn man dann am Abend an der Mole steht, den restlichen Sonnenstrahlen auf ihrem Weg nach Nordosten nachschaut, und sich dann ein Lotse zu einem gesellt, von der großen Kieler Gemeinde erzählt, die immer gen Heilgengeistfeld pilgert, dann macht das Frieden und Mut ins Sein, und einem IST gar nicht mehr bange.

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