Es hätte ein sportlich famoses Wochenende werden können. Die AFC Deerns holen den Hallenpokal und mein magischer FC zeigt dem kleinen HSV, dass das kein Zufall war, das wir das Hinspiel gewonnen haben. Es kam anders.
Immerhin, zumindest in textiler Hinsicht war dieser Sonnabend, den ich fast gänzlich auf St. Pauli verbrachte, ein voller Erfolg. Die E1-Mädchen der AFC Deerns (der Frauen und Mädchenfußball-Abteilung von Altona 93) hatten nach toller Hallensaison die Pokalrunde der letzten 12 erreicht. Voll motiviert und ausgerüstet für den Tag fuhren wir zur Sporthalle St. Pauli, nebenan vom Haupttribüneneingang. Vor den Spielen sprach mich noch eine Verbandsvertreterin an, ob wir denn nicht an der Verlosung des Trikotsatzes teilnehmen wollten, es koste nix und verpflichten würde man sich auch zu nichts. Ok, gemacht. Die Spiele waren dann sauspannend, nur leider bekamen wir immer das doofe Glückstor, die fatale Schiedsrichterentscheidung oder den Sonntagsschuss per Pike so unglücklich verpasst, dass es dreimal 0:1 hieß. Einmal so doof quasi mit dem Schlußpfiff, dass die emotionalen Reserven der Mädels echt angegangen wurden. Den Fair-Play-Pokal gewinnen die Mädels vom AFC ja auch immer, und wundern sich immer über das Geruppe in solchen finalen Runden. Lemsahl tat sich da besonders hervor – aber so ist das eben im Fußball.
Immerhin, wir haben uns gesteigert und alle Deerns sind zu ihren Einsatzzeiten gekommen. Am Ende haben wir noch den Trikotsatz gewonnen.
Der magische FC machte eigentlich dort weiter, wo meine Deerns aufgehört hatten. Auch hier kamen wir über den Kampf und beide Mannschaften waren in ihrer Form augenhoch. Auf Hühneraugenhöhe möchte man da kalauern. Jeder, der auf seinen noch laufen konnte, kam zum Einsatz (toll, Schnecke, was für ein Comeback) und am Ende, kurz vor Ende fielen Pech und Herr Gagelmann über uns her – 0:1.
Froh war ich da, dass ich mir eine textile Freude bereiten konnte. Der Fanräume-Schal „Millerntor“ ist wirklich schick – auch wenn mir inzwischen rein braun-weisse Kleidungsstücke schon merkwürdig vorkommen, mir fehlt dann immer das rote aus dem Jolly Rouge.
Meine Tochter hat dann neben dem langweiligen Spiel eine spannende Gästeblockshow erlebt – wobei mir das umsichtige Vorgehen der Polizei wenig Anlass zur Kritik bot – so entfiel der Aufsatz eines kritischen Bürgers mit seiner Ordnungsmacht und wir beschränkten uns auf die physikalische Lektion der “Aktion und Reaktion“, die aus meiner Sicht sowohl von unseren Ordnern, als auch der Polizei sehr umsichtig ausfiel. Ein textiles Opfer haben die H96-Fans ja dann doch noch bringen müssen.
Und so war unser Spielerinnenkreis doch dem sehr ähnlich, zu dem die Boys in Brown sich da nachher zusammenfanden. Und meine Tochter kann nu nachfühlen, wie sich so ein Asamoah und Volzy fühlen. Und die Lektion, dass sich Fairness, wie die von Asa gegenüber ruppenden Hannoveranern auch dann lohnt, eben zu dieser Magie beiträgt, zu der nur solche Charaktere fähig sind, wie er, die hat sie hoffentlich auch mitgenommen.
p.s. ja ich weiss, das sind Mädels vom AFC, die ich hier als Symbolfoto nehme – aber ich habe gestern vor lauter Aufregung gar keine Fotos gemacht – auch nicht von diesem famosen Transparent mit dem Thees Uhlmann Schnack drauf: „Wenn es ginge würden wir euch umarmen“
Sportlich fade, Textil lohnend – was für ein Spieltag
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