{"id":12779,"date":"2018-02-19T17:10:05","date_gmt":"2018-02-19T16:10:05","guid":{"rendered":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/?p=12779"},"modified":"2023-10-16T07:20:05","modified_gmt":"2023-10-16T06:20:05","slug":"save-st-pauli-kioske-auf-der-reeperbahn-sind-nicht-allein-das-problem","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/save-st-pauli-kioske-auf-der-reeperbahn-sind-nicht-allein-das-problem\/","title":{"rendered":"Save St. Pauli: Reeperbahn-Kioske nicht (allein) das Problem"},"content":{"rendered":"\n
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World of Sex auf der Reeperbahn – den weichenden Schmuddelkabinen folgen Kioske<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Am kommenden Sonnabend wird auf St. Pauli demonstriert. Das Quartiersmanagement um\u00a0Julia Staron und den selbsternannten Jugendgang-Vereiniger Michael Runge hat eine Demo organisiert, um nach dem „Wildpinkeln“ das „Wildsaufen“ zu bek\u00e4mpfen.<\/p>\n\n\n\n

Hej, denkt man da sofort, das ist eine tolle Sache. Leuchtet ja ein, dass die Biere, die im Kiosk zum Vorgl\u00fchen gekauft werden, dann in den Clubs nicht mehr konsumiert werden. Die gerade geschlossene Burlesque-Bar wird hier in Anschlag gebracht gegen Jugendliche aus dem Viertel, aus Altona aber auch aus Pinneberg.
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Die Am\u00fcsiermeile ist ein billiges Flittchen geworden.<\/h3>\n\n\n\n

Im Sommer bev\u00f6lkern Hundertschaften Jugendlicher die Stra\u00dfe VOR den Clubs und cornern sich durch eine feuchte Nacht auf dem Kiez. Die Folge: Kotze im Hauseingang und Uringestank an jeder Ecke.
Aber ist das wirklich ein „\u00f6konomisches Problem?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

\u201eWenn die letzte Bar, der letzte Club geschlossen ist, werdet ihr merken, dass am Kiosk die Kultur am Ende ist\u201c<\/p><\/blockquote>\n\n\n\n

Die G.A.S. St. Pauli, ein tief im Viertel verwurzelter Fanclub des FCSP ruft dazu auf, sich der Demo zu verweigern. Ihr Argument besticht: denn die Demo-Aufrufenden sind selbst in der Regel an der Eventisierung St. Paulis stark beteiligt und profitieren davon. „Die meisten Subkultur-L\u00e4den auf dem Kiez waren 2007 schon nicht mehr existent“<\/strong>. G.A.S vermutet eine Bonzendemo zur Durchsetzung von angestammten Pl\u00e4tzen am Futtertrog St. Pauli Reeperbahn. So ganz abwegig ist diese Idee nicht.
Der Aufruf der G.A.S. im Wortlaut:<\/em><\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Unterst\u00fctzt NICHT die Anti-KiezKiosk-Demo<\/h2>\n\n\n\n

Die Situation von vor zehn Jahren kann nur durch Nostalgie idealisiert und verkl\u00e4rt als besser dargestellt werden. Die meisten Subkultur-L\u00e4den auf dem Kiez waren 2007 schon nicht mehr existent. Ein Mitveranstalter der Demonstration bedauert in einem Interview aus dem August 2017 die Schlie\u00dfung von Tabledance-Abzockbars auf der Reeperbahn, also einer der wenigen tats\u00e4chlichen Verbesserungen der letzten Jahre, und bezeichnet diese Bars als Kulturinstitutionen.<\/p><\/blockquote>\n\n\n\n

Die Probleme St. Paulis lassen sich nicht l\u00f6sen, wenn Barbesitzer gegen Kioskbetreiber aufgestachelt werden. Das Problem heisst Gentrifizierung und hat schon l\u00e4ngst die gewachsenen Strukturen auf dem Kiez ver\u00e4ndert. Die, die heute unter Druck stehen, die ihre „Kultur“ bewahren wollen, sind die Profiteure der vorangegangene Gentrifizierungswelle. Deren Opfer leben und arbeiten schonlange nicht mehr auf St. Pauli.<\/span><\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Am kommenden Sonnabend wird auf St. Pauli demonstriert. Das Quartiersmanagement um\u00a0Julia Staron und den selbsternannten Jugendgang-Vereiniger Michael Runge hat eine Demo organisiert, um nach dem „Wildpinkeln“ das „Wildsaufen“ zu bek\u00e4mpfen. Hej, denkt man da sofort, das ist eine tolle Sache. Leuchtet ja ein, dass die Biere, die im Kiosk zum Vorgl\u00fchen gekauft werden, dann in […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12779"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=12779"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12779\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":22316,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/12779\/revisions\/22316"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=12779"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=12779"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=12779"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}