{"id":16084,"date":"2019-08-14T13:39:27","date_gmt":"2019-08-14T12:39:27","guid":{"rendered":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/?p=16084"},"modified":"2023-10-16T08:46:12","modified_gmt":"2023-10-16T07:46:12","slug":"dada-st-pauli","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/dada-st-pauli\/","title":{"rendered":"Dada St. Pauli"},"content":{"rendered":"\n
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Freih\u00e4ndige Nachahmung des aktuellen FCSP Logos<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n

Bei der Vorstellung der neuen Dauerkarten<\/a> hatte ich schon den Eindruck: \u201enu f\u00e4llt ihnen nix mehr ein\u201c<\/em>. Kein Logo oder Totenkopfapplikation prangte dort. Daf\u00fcr ein handgemalter Kreis mit dem gekrickelten Schriftzug \u201eLogo FCSP\u201c<\/em><\/strong> darauf.
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Nach „Gaffa-Tape“ Optik und den Dauerkarten zum Selbstbekleben kam der Endpunkt aller Kreation. Das gestalterische und inhaltliche Nichts.
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FC St. Pauli in der k\u00fcnstlerischen Negation seiner selbst: reiner Dadaismus<\/h2>\n\n\n

Ich muss mich get\u00e4uscht haben. Der Verein bringt nu auch noch Merchandise in der Krickeloptik heraus. F\u00fcr M\u00e4nner und Frauen, in weiss und in schwarz. Nicht aufregen. Lieber versuchen nachzuvollziehen: wo uns diese Negation von Design hinf\u00fchren k\u00f6nnte.<\/p>\n\n\n

„Marke war gestern“<\/h3>\n\n\n
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Neues Merschandise mit ohne Logo.<\/a><\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n

„Der Dadaismus wandte sich gegen die verlogenen Ideale und Werte der Gesellschaft … zugleich gegen alle herk\u00f6mmlichen Kunstformen und den guten Geschmack“<\/p>„Was ist Was“<\/cite><\/blockquote>\n\n\n

Wenn es stimmt, was wir in unserem Podcast<\/a> immer wieder diskutieren, dass der FC St. Pauli n\u00e4mlich am Ende eines \u2013 auch sch\u00f6pferischen \u2013 Zyklus angelangt ist; die Macht ist in H\u00e4nden des Fanestablishments, die Marke, unser Jolly Roger, ist im Mainstream, ja im internationalen liberalen Mainstream angelangt, dann k\u00f6nnte Dada die Antwort darauf sein, dass es unm\u00f6glich ist, aus dem alten St. Pauli etwas Neues zu kreieren. <\/p>\n\n\n

Platzhalter statt Inhalt<\/h3>\n\n\n

Indem man in der Marketingabteilung Platzhalter an die Stelle von Inhalten setzt, akzeptiert man diese Entwicklung; zeigt offensiv, dass man nun nicht weiter ableiten kann. Die n\u00e4chste coole Idee ist eben keine Iteration entfernt, sondern liegt im musealen Dunst hinter uns. Jede fancy Kreation w\u00e4re eine designerische Geistergeschichte \u2013 pure Hauntologie<\/a>.<\/p>\n\n\n

Nehmen wir diesen Fingerzeig dankbar an. Werfen wir nach der Entkernung einen Blick auf andere Realit\u00e4ten, zerst\u00f6ren wir diesen muffigen Mythos<\/a> und f\u00fcgen wir die Reste mit anderen Realit\u00e4ten neu zusammen.<\/p>\n\n\n

„Collage-Technik ist die systematische Ausbeutung des zuf\u00e4lligen oder k\u00fcnstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realit\u00e4ten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene \u2013 und der Funken Poesie, welcher bei der Ann\u00e4herung dieser Realit\u00e4ten \u00fcberspringt.“<\/p>Max Ernst<\/cite><\/blockquote>\n\n\n

Bedanken sollten wir uns bei der Marketingleitung, dass sie so freiwillig Platz macht daf\u00fcr!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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