{"id":16281,"date":"2020-05-26T12:05:29","date_gmt":"2020-05-26T11:05:29","guid":{"rendered":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/?p=16281"},"modified":"2023-10-16T08:46:12","modified_gmt":"2023-10-16T07:46:12","slug":"quo-vadis-st-pauli-corona-edition","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/quo-vadis-st-pauli-corona-edition\/","title":{"rendered":"Quo Vadis St. Pauli? – Corona Edition"},"content":{"rendered":"\n
Der moderne Fu\u00dfball ist kaputt. Das haben wir, die den FC St. Pauli supporten, doch irgendwie schon immer gewusst. Corona hat uns nun das ganze Elend aufgezeigt, auf dem unsere Leidenschaft fu\u00dft. Wie in anderen Bereichen unseres Lebens, wirft uns die Corona-Krise nicht nur auf existenzielles zur\u00fcck – und dazu geh\u00f6rt der Fu\u00dfball eben nicht! – sondern sie zeigt uns auch, was entbehrlich ist.<\/p>\n\n\n\n
\nIch habe mich beinahe vom \u201c#Bundesliga<\/a>\u201d-#Fussball<\/a> entw\u00f6hnt, emotional verkatert frage ich mich jetzt: was bedeutet das f\u00fcr mein Verh\u00e4ltnis zum #FCSP<\/a>?<\/p>\nring2 auf Twitter<\/a><\/cite><\/blockquote>\n\n\n\n
Was mir fehlt:<\/strong> die Menschen in meinem Verein, das Treffen vor und nach den Spielen, das Erschaffen eines politisch-kulturellen Gewebes, in dem es sich lohnt zu leben. Ein Gewebe, das meine Freunde Willi, Christian und Markus (um mal drei von vielen zu nennen), die Nord, den Wind und den Regen mit dem Rasen und dem Spiel verwebt; unsere Vorstellung einer gerechten Welt manifestieren zu lassen. Auf die Beschaffenheit des Tages selbst einzuwirken. Wer das einmal gef\u00fchlt hat, will das immer wieder – und nimmt auch Christian Seifert in Kauf.<\/p>\n\n\n\n
Was mir nicht fehlt:<\/strong> der Profifu\u00dfball mit seinen ultrakapitalistischen Regeln, seiner glatten, reinen Gier als Antriebsfeder. Seinen Logo-k\u00fcssenden Soloselbstst\u00e4ndigen, von denen wir uns in einer Art Stockholm-Syndrom einreden, dass sie zu uns geh\u00f6ren. Vielleicht f\u00fchlen das einige sogar, Mats und Max, bei Ralle und Kalla bin ich mir fast sicher – in einer Art gemeinsamer Geiselhaft.<\/p>\n\n\n\n
Was ich mir eingestehen muss:<\/strong> Kritik habe ich viel ge\u00e4u\u00dfert, sogar kaputt machen wollten wir den FCSP in einem Podcast letztes Jah<\/a>r. Im Kleinen haben wir sogar ein paar Siege davon getragen, gegen DFL und Co.. Dennoch muss ich, wenn ich dar\u00fcber nachdenke, zugeben: ich bin Teil dieses modernen Fu\u00dfballs, mein Verein ist Akteur – einer von 36 im deutschen Profifu\u00dfball – und mein Pr\u00e4sident eines von sieben Pr\u00e4sidiumsmitgliedern der DFL. Ich bin Teil des Problem, mein Verein auch.<\/p>\n\n\n\n
Was ich erkenne:<\/strong> Die Geisterspiele zeigen mir, der Profifu\u00dfball braucht Menschen, wie mich nicht. Menschen, die ich in mannigfaltiger Form beim FCSP vorfinde. Und: ich brauche den Profifu\u00dfball nicht. Die Geisterspiele des FC St. Pauli gehen mir eingerma\u00dfen am Mors vorbei. Ich f\u00fchle eine entt\u00e4uschte Traurigkeit, eine geisterhafte Vorf\u00fchrung dessen, was f\u00fcr mich Fu\u00dfball ausmacht. Da hilft auch das famose AFM Radio<\/a> nicht. <\/p>\n\n\n\n
Es gibt keinen richtigen Fu\u00dfball im Falschen<\/h2>\n\n\n\n