{"id":2140,"date":"2011-03-07T16:50:59","date_gmt":"2011-03-07T14:50:59","guid":{"rendered":"http:\/\/stpaulinu.de\/?p=2140"},"modified":"2023-10-16T07:22:26","modified_gmt":"2023-10-16T06:22:26","slug":"warum-ich-hier-stehesitze-aktionstag-der-aktiven-fanszene","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/warum-ich-hier-stehesitze-aktionstag-der-aktiven-fanszene\/","title":{"rendered":""Warum ich hier stehe\/sitze" – Aktionstag der aktiven Fanszene"},"content":{"rendered":"

Sie nennt sich „aktive Fanszene“ und m\u00fcsste eigentlich unter „organisierte Fanszene“ firmieren, denn mit ihr sind die Organe, L\u00e4den und Clubs gemeint, die sich im Laufe der letzten 25 Jahre im Orbit um unseren Verein gebildet und teilweise ein offizielles Schn\u00fcffelst\u00fcck zu Vereinsorganen bilden – nicht immer leicht zu durchschauen. Diese aktive Fanszene, zu der wesentlich auch der Fanclubsprecherrat geh\u00f6rt fragt nu an;<\/p>\n

Fanszene des FC St.Pauli veranstaltet Aktionstag<\/h3>\n


\nDie Auseinandersetzungen<\/a> der letzten Monate zwischen der Fanszene und den Verantwortlichen des Vereins haben sich sehr stark mit den Aspekten einer \u00fcberbordenden Kommerzialisierung besch\u00e4ftigt und diese K\u00e4mpfe sind noch lange nicht beendet, es gilt sie weiterzuf\u00fchren und Schritt f\u00fcr Schritt das Alleinstellungsmerkmal des FC St. Pauli mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten des Profifu\u00dfballs abzugleichen und eigene Wege zu finden.
\nDoch genauso intensiv, wie wir Anspr\u00fcche an die Vermarktung unseres geliebten Clubs anlegen, genauso intensiv stellen wir diese Anspr\u00fcche auch an uns selbst.
\nEine Fanszene, die Werte jenseits des Mainstreams verteidigen will, muss sich auch selber fragen, wie sehr sie diese Werte eigentlich noch lebt und verteidigt. Beides geh\u00f6rt zusammen um selbstbewusst und k\u00e4mpferisch sagen zu k\u00f6nnen: „Ich wei\u00df warum ich hier stehe.“
\nDeshalb haben alle aktiven Gruppen der Fanszene einen Aktionstag zum Heimspiel gegen Stuttgart ausgerufen, an dem wir zeigen wollen, wie sehr wir uns selbst eigentlich noch hinterfragen. Und die zentrale Frage an diesem Tag lautet: <\/strong>
\nWarum bist du eigentlich bei St. Pauli?<\/strong> <\/em>
\nWeil der FC St. Pauli…
\n…so kultig und anders ist?
\nWeil die Stimmung am Millerntor so toll ist? Weil hier Faschisten keine Chance haben? Der Punker neben dem Banker steht?
\nWeil St. Pauli europaweit f\u00fcr seine alternative Fanszene beneidet wird?
\nWeil hier nicht die \u00fcblichen Fu\u00dfballprolls die Kurven pr\u00e4gen und du dich auch als Frau wohl f\u00fchlst? Oder weil es hier immer noch Bier gibt, welches ohne Plastik bezahlt werden kann? Wegen all dieser Dinge? Ja!?
\nDann denk mal dar\u00fcber nach, warum wir so sind. Warum unser gefeierter „Jahr100Verein“ erst seit einem guten Vierteljahrhundert diesen besonderen Ruf genie\u00dft. Und wieso ein Haufen braun-wei\u00dfer Fans damals aktiv wurden und anfingen, einen Gegenpol zum hiesigen Fu\u00dfball-Mainstream durchzusetzen, trotz aller Widerst\u00e4nde auch hier vor Ort. Die Leute in den 80ern w\u00fcnschten sich auch nicht viel mehr als ein sozialeres Verhalten untereinander bzw. einen respektvolleren Umgang – neben dem gr\u00f6\u00dftm\u00f6glichen Spa\u00df beim Fu\u00dfball gucken, versteht sich. Entgegen manch anderer Meinung schlie\u00dft sich das zudem auch nicht aus. Und wir sehen das heute immer noch so. Grunds\u00e4tze, wie das Bek\u00e4mpfen jeglicher Art von Diskriminierung, fanden ihren Ursprung in der aktiven Fanszene und wurden l\u00e4ngst fest in der Stadionordnung und den Leitlinien verankert. Und ist es nicht so, dass auch du nur aufgrund dessen eines Tages mal ans Millerntor gekommen bist? Damals wie heute gilt es, diese Grunds\u00e4tze zu wahren und jede_n, der\/die von sich behauptet St.-Pauli-Fan zu sein, immer wieder daran zu erinnern, was das bedeutet. Greifst du mit deinen Freunden wirklich ein, wenn aus eurem Kurvenumfeld z.B. Gegenspieler rassistisch beleidigt, oder Frauen ganz offensichtlich bel\u00e4stigt werden? Gerade in einer Zeit, wo der Fu\u00dfball immer mehr zum Massenspektakel verkommt und soziales Engagement kommerziellen Interessen weichen muss, ist es notwendig klar Stellung zu beziehen. Ansonsten wird auch unser Club eines Tages nichts anderes sein als ein weiterer stinknormaler Hamburger Fu\u00dfball-Verein…
\nDenk also mal wieder ernsthaft nach \u00fcber dein Verhalten im Stadion, \u00fcber deine Wortwahl gegen\u00fcber G\u00e4stefans oder den Schiedsrichtern, \u00fcber deinen unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfigen Alkoholkonsum oder \u00e4hnliche Dinge, die mit dazu beitragen, den Mythos vom „anderen Club“ weiter zu zerst\u00f6ren.
\nAuch die Vereinsf\u00fchrung und die Mannschaft unterst\u00fctzen uns an diesem Tag, um mit verschiedenen Mitteln und Aktionen diese Fragen an alle Fans zu richten.
\nWir hoffen, dass dadurch ein Denkprozess angesto\u00dfen wird, der uns alle noch mehr zusammenf\u00fchrt in einem Anspruch etwas ganz Besonderes leben zu wollen am Millerntor und ausw\u00e4rts in den Arenen dieses Landes. Vor und nach dem Spiel, im Viertel und \u00fcberall auf der Welt, wo wir als St.-Pauli-Fans leben und diesen Club lieben.
\nDie aktive Fanszene des FC St. Pauli<\/em>
\nvia stpauliforum<\/span>\/Fanclubsprecherrat, zuerst gelesen bei
metalust<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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