{"id":23933,"date":"2023-12-19T21:32:58","date_gmt":"2023-12-19T20:32:58","guid":{"rendered":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/?p=23933"},"modified":"2023-12-19T21:32:58","modified_gmt":"2023-12-19T20:32:58","slug":"genosse-oke-warum-die-fcsp-genossenschaft-eine-spitzenidee-ist","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/genosse-oke-warum-die-fcsp-genossenschaft-eine-spitzenidee-ist\/","title":{"rendered":"Genosse Oke – Warum die FCSP Genossenschaft eine Spitzenidee ist"},"content":{"rendered":"\n

Sie geistert schon eine Weile im FC St. Pauli herum: die Idee einer Genossenschaft. Zuletzt k\u00fcndigte Oke auf der MV 2023 an, diese Idee im Fr\u00fchjahr 2024 zur Vorschlagsreife zu bringen.<\/p>\n\n\n\n

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\u201eWir werden im ersten Halbjahr 2024 dieses Finanzierungsmodell pr\u00fcfen\u201c<\/p>\nOke G\u00f6ttlich auf der FCSP JHV 23<\/cite><\/blockquote>\n\n\n\n

Warum eine Genossenschaft?<\/h2>\n\n\n\n

Der FC St. Pauli ist seit den Chaosjahren Anfang des Jahrhunderts zu einem finanziell gesunden Verein herangewachsen. Das ordentliche Haushalten ist dem Verein als gebranntes Kind dabei so wichtig, dass manchmal die Haushaltsdisziplin vor der Finanzierung von Visionen steht.<\/p>\n\n\n\n

Die j\u00fcngste Idee, mit DIIY<\/a> eine eigene Ausr\u00fcstermarke zu etablieren, k\u00f6nnte auch daran gescheitert sein, dass der Verein einfach keinen Spielraum hat, um langfristige Projekte aus dem aktuellen Haushalt zu finanzieren. Neben einem drohenden Abstieg muss da nur eine Pandemie dazwischen kommen, um das ganze kaufm\u00e4nnische Ger\u00fcst unter Druck zu setzen.<\/p>\n\n\n\n

Da erscheint es sinnvoll, das Bundesliga-Tagesgesch\u00e4ft von den Investitionen zu trennen.<\/p>\n\n\n\n

Wieso eine Genossenschaft die geeignete Form darstellt?<\/h3>\n\n\n\n

Genossen klingt nicht nur basisdemokratisch, diese Rechtsform ist es auch: egal wieviel eine Genoss:in einzahlt, sie hat eine Stimme in der Genossenschaftsversammlung. Eine Genossenschaft ist ein Unternehmen von Gleichen unter Gleichen. Das passt sehr gut zum FC St. Pauli.<\/p>\n\n\n\n

Was k\u00f6nnte die Genossenschaft finanzieren?<\/p>\n\n\n\n

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  1. Das NLZ<\/strong>: die Investition in „Steine statt Beine“ hat Tradition beim FC St. Pauli. Der Ausbau der Kollaustrasse ist ein Riesenprojekt in Zeiten steigender Zinsen und anf\u00e4lliger Lieferketten; es machte absolut Sinn die Finanzierung, den Bau und das Risiko aus dem Verein und der Profiabteilung auszulagern.<\/li>\n\n\n\n
  2. Den Betrieb und den Ausbau des Millerntor-Stadions.<\/strong> Unser Stadion ist nicht nur ein Schmuckst\u00fcck, es fungiert auch als wichtigstes Asset einer nachhaltigen Finanzierungsidee: die braucht Sicherheiten. Ich habe scherzhaft mal gg\u00fc Vereinsvertretern bemerkt, dass das schon Chuzpe hat, den Mitgliedern ihr eigenes Stadion „nochmal zu verkaufen“; die ideelle Verkn\u00fcpfung von Stadion und Genossenschaft zur Generierung von Kapitaleinlagen war mW Rettigs Idee – und wird funktionieren \ud83d\ude09<\/li>\n\n\n\n
  3. Nachwuchs und Spieler:innen. Seit Ewald Lienen zum Au\u00dfenminister des FCSP ernannt wurde, tr\u00e4ume ich von einer anderen Herangehensweise an das Entwickeln und Binden von angehenden und bestehenden Profifu\u00dfballern an den FC St. Pauli und Kooperationen mit internationalen Vereinen.<\/li>\n<\/ol>\n\n\n\n

    \u201eDamit w\u00fcrden wir zeigen: Nicht nur ein anderer Fu\u00dfball, ein anderes NLZ, sondern auch eine andere Finanzierung w\u00e4ren m\u00f6glich.\u201c<\/p>Oke auf der MV<\/cite><\/blockquote><\/figure>\n\n\n\n

    Grds. sehe ich die Fragen: wer sind die Genossen mit der hohen Einlage und der kleinen Stimme? Gibt’s die \u00fcberhaupt? Vor allem nachdem das Tagesgeldkonto wieder Zinsen bringt. Den Stadionbetrieb k\u00f6nnte ich mir vorstellen. Das ist locker soviel wert, dass man 49% in die Genossenschaft legen und aus dem operativen Gewinn die Genossen bedient. Ne Art kleines Edeka \ud83d\ude09<\/p>\n\n\n\n

    Die internationale Genossenschaft cooler Vereine<\/h2>\n\n\n\n

    Celtic, Tel Aviv, Babelsberg, Altona 93 – der FC St. Pauli und seine Fanschaft pflegt freundschaftliche Kontakte zu internationalen Vereinen. Eine Genossenschaft k\u00f6nnte diese auf eine Gesch\u00e4ftsebene heben: bei der Ausbildung, dem Transfer und der Bindung von jungen Profis. Was Red Bull mit seinem Sponsoring-Ansatz gelang, k\u00f6nnte eine solche international ausgerichtete Genossenschaft weniger brutalkommerziell nachbauen.<\/p>\n\n\n\n

    Erfolgreich k\u00f6nnen solche Modelle sein, wie der Blick in andere Bereiche zeigt. Die als Einkaufsgenossenschaft Kieler Einzelh\u00e4ndler gegr\u00fcndete Genossenschaft gibt es noch heute, wie kennen sie als Marktf\u00fchrer unter dem K\u00fcrzel EDEKA.<\/p>\n\n\n\n

    Ich kenne die Pl\u00e4ne nicht im Einzelnen (wie auch), bin aber fest davon \u00fcberzeugt, dass der FC St. Pauli – will er weiter Profifu\u00dfball spielen, um die „Plattform St. Pauli“ erfolgreich zu platzieren – nicht darum herum kommt, die Politik der „schwarzen Null“ zu verlassen und Investitionen und Investoren anzuziehen.<\/p>\n\n\n\n

    Dass dies nicht nach dem Modell Uerdingen oder Union passieren darf, versteht sich von selbst. Eine Genossenschaft passt da viel besser.<\/p>\n\n\n\n

    Eine Genossenschaft ist kein Schuldentilgungstrick<\/h4>\n\n\n\n

    Ein wenig irref\u00fchrend ist die Rezeption von Okes Vorsto\u00df in den Medien; dort wird die Ank\u00fcndigung der Genossenschaft direkt mit dem Fehlbetrag des FC St. Pauli in Verbindung gebracht. Das liegt nahe, zielt aber am Wesen der Idee vorbei. Investitionen sind kein geeignetes Mittel, um Verluste zu kompensieren; und das hat sicher beim FCSP auch keiner vor. Eher die Lehre daraus, beides aus einer Kasse wuppen zu wollen.<\/p>\n\n\n\n


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    Was ist eine Genossenschaft?<\/h2>\n\n\n\n

    Eine Genossenschaft ist eine autonome Vereinigung von Personen, die sich freiwillig zusammenschlie\u00dfen, um ihre gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bed\u00fcrfnisse und Bestrebungen durch ein gemeinsam besessenes und demokratisch kontrolliertes Unternehmen zu erf\u00fcllen[1][3][5][7][9]. Die Genossenschaftsmitglieder leisten eine Einlage, um die Genossenschaft zu unterst\u00fctzen und ihre Ziele zu erreichen[2].<\/p>\n\n\n\n

    Es gibt verschiedene Modelle, um Fu\u00dfballklubs genossenschaftlich zu organisieren. Ein Modell ist die eingetragene Genossenschaft (eG), die \u00e4hnliche Strukturen wie ein Verein aufweist und den Interessen der Mitglieder durch das genossenschaftliche Selbstverwaltungs- und Demokratieprinzip gerecht wird[6]. Dieses Modell wird als kaufm\u00e4nnische Fortsetzung des Idealvereins bezeichnet und k\u00f6nnte den Zwiespalt zwischen traditioneller Vereinskultur und den Anforderungen an moderne Sportvereine l\u00f6sen[6].<\/p>\n\n\n\n

    Ein weiteres Modell ist die Gr\u00fcndung einer Genossenschaft, deren Mitglieder eine Einlage leisten. Dieses Modell wurde vorgeschlagen, um die Wettbewerbsf\u00e4higkeit von Bundesliga-Vereinen zu erh\u00f6hen, die nicht in Kapitalgesellschaften ausgegliedert wurden[2].<\/p>\n\n\n\n

    Es ist jedoch zu beachten, dass die Wahl der Rechtsform des Fu\u00dfballclubs auch Auswirkungen auf die Finanzierungsm\u00f6glichkeiten hat. Insbesondere kleinere Vereine in der 2. und 3. Fu\u00dfballbundesliga k\u00f6nnten Schwierigkeiten haben, die hohen Kosten, insbesondere im Personalbereich, zu decken[4].<\/p>\n\n\n\n

    Die Gr\u00fcndung einer Genossenschaft ist jedoch deutlich erleichtert und insbesondere kleinere Genossenschaften sind von b\u00fcrokratischem Aufwand entlastet[8]. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Modell der Genossenschaft im deutschen Profifu\u00dfball ein absolutes Novum w\u00e4re[10].<\/p>\n\n\n\n


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    Citations:
    [1] https:\/\/en.wikipedia.org\/wiki\/Cooperative
    [2] https:\/\/archiv.faszination-fankurve.de\/index.php?folder=sites&head=Genossenschaft-statt-Kapitalgesellschaft&news_id=9391&site=news_detail
    [3] https:\/\/www.collinsdictionary.com\/us\/dictionary\/german-english\/genossenschaft
    [4] https:\/\/www.grin.com\/document\/280092?lang=en
    [5] https:\/\/en.langenscheidt.com\/german-english\/genossenschaft
    [6] https:\/\/www.bisp-surf.de\/Record\/PU200507001569
    [7] https:\/\/dictionary.cambridge.org\/us\/dictionary\/german-english\/genossenschaft
    [8] https:\/\/bachelor-master-publishing.de\/document\/298124
    [9] https:\/\/en.wiktionary.org\/wiki\/Genossenschaft
    [10] https:\/\/www.horstmann-consulting.de
    [11] https:\/\/en.wikipedia.org\/wiki\/Eingetragene_Genossenschaft
    [12] https:\/\/blogs.taz.de\/hausblog\/taz-grunder-kein-fusballklub-hat-eine-so-grose-fanschaft\/
    [13] https:\/\/www.wordhippo.com\/what-is\/the-meaning-of\/german-word-genossenschaft.html
    [14] https:\/\/de.linkedin.com\/posts\/gerd-thomas-5371848a_veganes-essen-holzstadion-bambusleiberl-activity-6876192892130484224-KKnV?trk=public_profile_like_view
    [15] https:\/\/www.reddit.com\/r\/germany\/comments\/32b2lb\/what_is_meant_by_gennossenschaftwohnungen\/
    [16] https:\/\/www.linguee.com\/german-english\/translation\/genossenschaft.html<\/em><\/p>\n\n\n\n

    Photo credit: vinnie bezoomny<\/a> on Visualhunt.com<\/a><\/em><\/p>\n<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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