{"id":2573,"date":"2011-05-18T18:24:10","date_gmt":"2011-05-18T16:24:10","guid":{"rendered":"http:\/\/stpaulinu.de\/?p=2573"},"modified":"2023-10-16T07:22:23","modified_gmt":"2023-10-16T06:22:23","slug":"fcsp-das-ende-eines-zyklus","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/fcsp-das-ende-eines-zyklus\/","title":{"rendered":"#FCSP – Das Ende eines Zyklus"},"content":{"rendered":"

\"\"<\/a>
\nEin Jahr wie ein Jahrhundert. Am 15.5.2011 wurde der FC St. Pauli 101 Jahre alt, es endete ein turbulentes Jahrhundertjahr. Die Messe ist gelesen und Aufstieg und Abstieg innert eines Jahres auch irgendwie eine Leistung.
\nMutti Mutti mir gehts gut,
\nwei\u00dft nicht was Dein Sohn so tut.
\nHaben die Kogge versenkt,
\nzwei Tore eingeschenkt,
\nMutti mir gehts gut<\/em>
\nIm letzten Mai vollendete sich der Hansa-Zyklus, mit der Mondlandung des Deniz Naki am Millerntor, nach seiner Flaggenparade im Ostsee-Stadion der vorl\u00e4ufige H\u00f6hepunkt. Die Wiederentdeckung der eigenen fu\u00dfballerischen Kraft. Im Abgang euphorisch und wie jede fr\u00f6hliche Feier mit der Angst vor dem verkaterten Erwachen ausgestattet. F\u00fcrth eben. Zuhause Paderborn.
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\nFast ein Jahr sp\u00e4ter schaue ich auf die Kirchturmuhr von Nieder-Olm. Mir geht es gut. Mein magischer FC hat gerade den sch\u00f6nsten, fr\u00f6hlichsten und rundesten Abstieg seiner Geschichte vollendet. Den Jahrhundert-Zyklus. Wir kommen zur Ruhe hier in Mainz, verabschieden dieses freundliche V\u00f6lkchen von ihrem Bruchweg, den seine architektonischen Br\u00fcche ja gerade auszeichnen, wie der Kalk die B\u00f6den in der Umgebung. Verabschieden sie nach Europa und uns zur\u00fcck in die zweite Bundesliga – Back from hell, im Abgang ein wenig mineralisch.
\nDas ganze Stadion singt Sankt Pauli und tr\u00f6stet Lelle und Egi in der heimeligen Fremde, gro\u00dfe Gesten der Mainzer, herrlich zusammengew\u00fcrfelte Sankt Paulianer in unserem Block.
\nNach dem Spiel schauen wir auf die Fr\u00fcchte der Gegend, besuchen mit der
Weinbar St. Pauli <\/a>das putzige Essenheim und seine Strau\u00dfenwirtschaft mit leckerem Wein. Wir singen, trinken und feiern den Einzug anderer in den Europapokal – und die Abwesenheit der Euphorie. Sie ist im letzten Jahrhundert zur\u00fcckgeblieben. Der Wein wird komplexer, die Freude auch.
\nAls es dunkel ist, feiern wir als gr\u00f6\u00dftes Schiff im Hafen noch Flaggenparade.
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\"\"<\/a>
\nAm n\u00e4chsten Vormittag verlassen wir Nieder-Olm. Uwe, der auch HSVer f\u00e4hrt, unser Buss\u00f6ldner, f\u00fchrt uns freudig zur n\u00e4chsten Weinprobe. Wieder ein pittoreskes \u00d6rtchen. Alle so nett. Und gerade das richtige Umfeld, um die Sehnsucht nach St. Pauli zu n\u00e4hren. Der Winzer erz\u00e4hlt von seinen B\u00f6den, den Lagen und der M\u00fche, die es macht, t\u00e4glich im Weinberg zu arbeiten. Das Timing, das so wichtig ist, wenn gelesen werden soll, und ich muss an Stanis Abgang denken, der mir ein wenig zu viel S\u00e4ure hatte. Wer vor der Zeit aufh\u00f6rt im Weinberg zu zupfen und zu j\u00e4ten, sich zu fr\u00fch um die F\u00e4sser k\u00fcmmert, der verpasst wichtiges und ein kleiner Schauer zur falschen Zeit kann die ganze Ernte vernichten.
\nSch\u00f6n dun, mit der Magie der Gegend aufgeladen und ein wenig Beute im Kofferraum geht es zur\u00fcck nach Hamburg. Dem n\u00e4chsten Zyklus entgegen.
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\"\"<\/a><\/p>\n

2011\/2012 der queere Zyklus<\/h3>\n

Ich freue mich auf eine Saison, die ohne Anspruch startet. Freue mich geradezu diebisch \u00fcber die vielen K\u00fcndigungen der Business Seats schon zum Ende dieser Saison, haha. Sehe vor mir die vielen Verwebungen der sozialromantischen Bewegung, die JHV im Herbst, wo sich Gegengeraden-Bourgoisie und die Kachelpinkler von der S\u00fcd und Haupt zu einem Cuv\u00e9e melangieren unter dem Jolly Rouge, dem ich jetzt schon die goldene Kammermedaille zutraue.
\nTief ins Glas geschaut
\nRot-schwarze Flaggenparade am Millerntor. Der Abstieg als Rettung der Romantik und der Traum, dass der Jolly Rouge auch zu Weihnachten im S\u00fcden weht – oben drauf.
\nStefan Orth, Gernot Stenger, Berd Spies und Jens Duve m\u00fcssen nun \u00f6fter in den Weinberg, wollen sie ihre Karrieren retten. Mit Schulte zusammen das Gestr\u00fcpp an Hochmut und Arroganz aus dem Kader und den Funktion\u00e4ren pfl\u00fccken. Krampfhafte Augenh\u00f6he und pseudo-Reife abschneiden.
\nFilipovic (wird der Junge Mann so geschrieben?) durfte schon einmal den edlen Tropfen Bundesliga kosten dort unten in Mainz, so wie Winzert\u00f6chter bei ihrem ersten Zahn die eigene Ernte probieren d\u00fcrfen, zum ersten Mal. Wenn Deniz Naki und Rouwen Hennings in ihrer dritten Saison weniger \u00dcbermut aus ihrem Holz schwitzen und die alten Reben Bruhns, Rothenbach und Ebbers sich erholt haben von der \u00dcberd\u00fcngung – dann bin ich nicht bange.
\nIch freue mich auf den n\u00e4chsten Jahrgang 2011\/2012. Veredelt in den Partien gegen Rostock und Braunschweig, genossen in Berlin und Duisburg. Vielleicht treffen wir ja diese Saison im Pokal auf eine Gruppe Industrieweine. Die K\u00e4fers der Liga und die Spar-Weine, Hannover, hsv und Hoffenheim.
\nDas n\u00e4chste Glas bitte.
\n
\"\"<\/a>
\nMutti Mutti mir gehts gut,
\nwei\u00dft nicht was Dein Sohn so tut.
\nHaben die Kogge abgeh\u00e4ngt,
\nviel Wein eingeschenkt,
\nMutti mir gehts gut<\/em>
\nJeky berichtet \u00fcber ihr verl\u00e4ngertes Wohnzimmer, den
Bruchweg<\/a>
\nMomo
sinniert<\/a> Weinweise
\nund beim Der \u00dcbersteiger schlie\u00dft sich
auch ein Kreis<\/a>.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Ein Jahr wie ein Jahrhundert. Am 15.5.2011 wurde der FC St. Pauli 101 Jahre alt, es endete ein turbulentes Jahrhundertjahr. Die Messe ist gelesen und Aufstieg und Abstieg innert eines Jahres auch irgendwie eine Leistung. Mutti Mutti mir gehts gut, wei\u00dft nicht was Dein Sohn so tut. Haben die Kogge versenkt, zwei Tore eingeschenkt, Mutti […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2573"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2573"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2573\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":23440,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2573\/revisions\/23440"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2573"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=2573"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2573"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}