{"id":8684,"date":"2016-10-17T14:47:36","date_gmt":"2016-10-17T13:47:36","guid":{"rendered":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/?p=8684"},"modified":"2023-10-16T07:20:08","modified_gmt":"2023-10-16T06:20:08","slug":"die-grossen-grossen-kleinigkeiten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/die-grossen-grossen-kleinigkeiten\/","title":{"rendered":"Ewald Lienen und die gro\u00dfen, gro\u00dfen Kleinigkeiten"},"content":{"rendered":"

Nach dem Heimspiel gegen Aue bin ich noch lange durch das Viertel gestrichen, habe viele liebe Millerntor-Bekannte getroffen. Das singul\u00e4re Thema des Abends: Ewald Lienen und der Zustand der Boys in Brown, die neun Tage nach Saisonstart die rote Laterne fest umschlossen halten – und das Schlimmste – auch so spielen, als wollten sie sie auch nicht wieder loslassen. Schuld an der Misere, so fasste es M. gut zusammen, seien die „vielen gro\u00dfen, gro\u00dfen Kleinigkeiten“.<\/p>\n

Einige der Kleinigkeiten will ich hier mal kurz kommentieren:<\/em><\/h3>\n
    \n
  1. Viele Verletzte<\/li>\n
  2. Kein ad\u00e4quater Ersatz f\u00fcr die Abg\u00e4nge auf der „Sechs“, vor allem Marc Rzatkowski<\/li>\n
  3. Die Schiedsrichter<\/li>\n
  4. Pech<\/li>\n
  5. Ewald Lienen<\/li>\n<\/ol>\n

    Alle verletzt<\/strong><\/h4>\n

    Die Seuche ereilte beinahe jeden im Dress des FC St. Pauli, der gerade auf dem Weg zu Normalform war, neben unseren offensiven Hoffnungstr\u00e4gern Miyaichi und Faf\u00e1 Picault auch die gesamte Defensive mit Ziereis, Gonther, Sobiech und seit Freitag nu auch noch Bouhaddouz\u00a0und\u00a0Nehrig. Das ist bitter und bestimmt eine der Hauptursachen f\u00fcr das zerfahrene Spiel der Jungs, die Spieltag f\u00fcr Spieltag neu zusammen gew\u00fcrfelt auflaufen m\u00fcssen.
    \n\"14650713_10154099042739423_8566805978829958964_n\"Dummerweise geht das erstmal nicht weg – Ewald Lienen wird weiter rotieren und experimentieren m\u00fcssen, denn das Lazarett ist \u00fcberf\u00fcllt. Mich erinnert die Situation so stark an den Herbst vor zwei Jahren, dass sich die Bilder von Okan Kurt geradezu dr\u00fcber legen, \u00fcber die von diesem Jahr: Lienen wird seine Talente Litka und auch Dudziak weiter im kalten Wasser strampeln lassen m\u00fcssen. Wenn wir Gl\u00fcck haben, bleiben sie mit dem Kopf \u00fcber Wasser, wenn wir gaaanz gro\u00dfes Gl\u00fcck haben, beginnen sie in der aufgew\u00fchlten See zu schwimmen.<\/p>\n

    Ach, Ratsche<\/strong><\/h4>\n

    Ich gebe es gerne zu: ich habe mir zwar gedacht, dass Ratsche schwer zu ersetzen sein w\u00fcrde, dass sich die Situation auf der „Sechs“ aber so katastrophal darstellt, \u00fcberrascht mich doch. Dem Trainerteam ist es nicht gelungen, diese L\u00fccke zu schlie\u00dfen, schlimmer noch, durch die Konzentration der Gegner auf Buchtmann musste pl\u00f6tzlich Bernd Nehrig das Spiel er\u00f6ffnen, was geh\u00f6rig in die Hose ging. Die Folge: Sobota und Co. hingen voll in der Luft. Dummerweise funzte die Alternative auch nicht, dann eben \u00fcber schnelle und energische Au\u00dfen zu kommen, was an der krassen Formschw\u00e4che von Buballa sehr deutlich wird.<\/p>\n

    „So blieb im Mittelfeld ein gro\u00dfes Verbindungsloch, das nur sporadisch von den nominellen Fl\u00fcgeln besetzt war“ (Spielverlagerung<\/span>)<\/p><\/blockquote>\n

    Wenn man dann auch noch verlernt hat, per Standard zu treffen, kann man eben die immer wieder auch vorhandenen exquisiten 20 Minuten \u00dcberlegenheit nicht nutzen. Wenn sich dann\u00a0der eingewechselte\u00a0Cenk Sahin immer wieder in die gegnerische Abwehr fr\u00e4st, nur um darin h\u00e4ngen zu bleiben und t\u00f6dliche Konter auszul\u00f6sen, versteht man Ewalds Aussage, dass die Jungs beinahe alle so spielen, als h\u00e4tten sie vergessen, wie Fu\u00dfball geht.
    \nIn der 70. Minute noch hatte ich keinen Zweifel daran, dass wir das Spiel gegen Aue gewinnen w\u00fcrden, doch dann spielten die Boys in Brown pl\u00f6tzlich, als w\u00e4re die Nachspielzeit angebrochen. Sie wurden ungeduldig, noch ungenauer und hektisch. Die Analyse der ‚Spielverlagerung‘ deckt sich da mit meinen Beobachtungen – die mir besonders bei Christopher Buchtmann auffallen: „Es wirkt teilweise so, als wollten die (St., Anmerkung des Autors) Paulianer unbedingt immer Aktivit\u00e4t und Engagement zeigen, w\u00fcrden das aber zu sehr erzwingen und dann unn\u00f6tig aufgedreht werden.“<\/em>
    \nAnders, als bei anderen Mannschaften in Braunweiss, scheint es mir nicht so, dass sie nicht k\u00f6nnten, und das macht das Mitansehen so traurig.<\/p>\n

    Schiris m\u00f6gen St. Pauli nicht<\/strong><\/h4>\n

    Als Supporter brauche ich keine Statistik zu bem\u00fchen, um das Augenf\u00e4llige zu bemerken: Schiedsrichter m\u00f6gen St. Pauli nicht. Damit w\u00e4re alles gesagt, denn ob sie nun unterbewusst gegen uns pfeifen oder mit Vorsatz, ist im Ergebnis eigentlich egal. Irgendwas haben wir an uns, das bei\u00a0Formalautorit\u00e4ten die Nackenhaare steift. \ud83d\ude09<\/p>\n

    \n

    \u201eWir wurden vom Schiedsrichter vorgef\u00fchrt\u201c, Ewald Lienen (schon 2015 \ud83d\ude09<\/em>
    \n<\/span><\/p>\n<\/blockquote>\n

    Pech<\/strong><\/h4>\n

    „Geht der Ball in Stuttgart nicht vom Innenpfosten in einem Bogen doch noch ins Tor, sieht die Saison ganz anders aus“, hat Willi Freitag Abend res\u00fcmiert und ja, bei all der fu\u00dfballerischen Cholera kommt auch noch Pech dazu.<\/p>\n

    Ewald Lienen<\/strong><\/h4>\n

    „Der ist doch schon weg“, sagt mir ein guter Bekannter aus B. im Klubheim, meiner dritten Station auf meiner Frust-Tour rund ums Millerntor und meinte Ewald Lienen. Ich wollte das nicht glauben und schrieb zu Sicherheit eine SMS ans Pr\u00e4sidium, jetzt blo\u00df nicht \u00fcberzureagieren. Das war zwar doppelt sinnlos, zum Einen weil das Pr\u00e4sidium bei seinen Entscheidungen nicht auf meinen Input angewiesen ist und Zweitens, weil es bisher noch keine hektischen Entscheidungen getroffen hat – war mir aber ein Bed\u00fcrfnis.<\/p>\n

    Ich m\u00f6chte nicht, dass Ewald diese Woche oder n\u00e4chste\u00a0entlassen wird.<\/strong><\/h5>\n

    Mir fiele nun auch niemand ein, der es adhoc besser machen k\u00f6nnte – auch Peter Neururer nicht \ud83d\ude09
    \nKurioserweise, scheinen die Mannschaften von Ewald Lienen regelm\u00e4\u00dfig nach\u00a0zwei Jahren in ein Loch zu fallen. In K\u00f6ln verlie\u00df ihn das Gl\u00fcck in der zweiten Saison nach dem Aufstieg, in Rostock und Duisburg wurde er ebenfalls nach bummelig\u00a0zwei Jahren entlassen. War da die Luft raus, seine Magie am Ende?, oder ist das ein Tal, durch das man mit ihm einfach mal hindurchschreiten muss?
    \nSt. Pauli w\u00e4re der erste Verein, der das „Lienen-Loch“<\/strong><\/em> mit ihm gemeinsam durchschreiten w\u00fcrde, hielte man weiter stoisch die Reihen zusammen. Sp\u00e4testens beim Ausw\u00e4rtsspiel gegen Sandhausen wird sich zeigen, wie robust die\u00a0Reepen auf dem Kiez gedreht sind. Ich bin bereit noch eine Schippe Vertrauen nachzulegen, damit es nicht nur qualmt im Kader, sondern lodert. Wenn wir gaanz viel Gl\u00fcck haben, f\u00e4ngt das Feuer der Lust auch im Abstiegskampf wieder an zu brennen. Um mich zu erinnern, wie hei\u00df das auf unseren Gesichtern gl\u00fchen kann, brauche ich kein Deja-vu. \ud83d\ude42<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

    Nach dem Heimspiel gegen Aue bin ich noch lange durch das Viertel gestrichen, habe viele liebe Millerntor-Bekannte getroffen. Das singul\u00e4re Thema des Abends: Ewald Lienen und der Zustand der Boys in Brown, die neun Tage nach Saisonstart die rote Laterne fest umschlossen halten – und das Schlimmste – auch so spielen, als wollten sie sie […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/8684"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=8684"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/8684\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":22440,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/8684\/revisions\/22440"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=8684"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=8684"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=8684"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}