{"id":9437,"date":"2017-02-02T15:33:20","date_gmt":"2017-02-02T14:33:20","guid":{"rendered":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/?p=9437"},"modified":"2023-10-16T07:20:07","modified_gmt":"2023-10-16T06:20:07","slug":"sexismus-the-return-of-the-sozialromantiker","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.stpaulinu.de\/sexismus-the-return-of-the-sozialromantiker\/","title":{"rendered":"Sexismus: The Return of the Sozialromantik"},"content":{"rendered":"

Jedes Pr\u00e4sidium des FC St. Pauli hat fr\u00fcher oder sp\u00e4ter die Sozialromantiker im Verein auf den Plan gerufen. Bei Corny\u00a0Littmann<\/a> war es die Einf\u00fchrung des Millerntalers<\/a>, bei Stefan Orth die \u00fcberbordende Vermarktung<\/a> und bei Oke ist es Auto-Thomsen<\/a>, die mit ihrer sexistischen Werbebande die Sozialromantik<\/a> am Millerntor\u00a0neu entfachen.
\nDabei richtet sich der aktuelle Appell weniger an ein st\u00f6rrisches Pr\u00e4sidium, als vielmehr an die Fanschaft als Ganzes, das Thema Sexismus ernsthaft anzugehen, ob an Werbetafeln oder im Sonderzug.
\nDer Aufruf, der zuerst auf
Facebook<\/a> erschien, im Wortlaut:<\/p>\n

An den FC St.Pauli, das Pr\u00e4sidium, den Aufsichtsrat und an uns alle:<\/h3>\n

Dass sich Frauen in unserem Stadion teilweise schon genauso wohl f\u00fchlen k\u00f6nnen wie M\u00e4nner, ist eine Errungenschaft. Das ist uns klar, das ist uns wichtig und selten genug in dieser m\u00e4nnlich dominierten Subkultur Fussball. Unsere Fanszene hat mehrmals wichtige Aktionen zum Thema Seximus durchgef\u00fchrt und sexistisches Gep\u00f6bel weitestgehend aus unseren Bl\u00f6cken, Bussen und Kneipen verbannt. Auch dem Pr\u00e4sidium und dem Aufsichtsrat sprechen wir in keiner Weise ab, dass ihnen Antisexismus ein wichtiges moralisches Anliegen ist.
\nDer Vorfall um die aufgrund von \u201eAbsprachefehlern\u201c durchgerutschte Werbebande
\u201eNix f\u00fcr Pussies\u201c<\/em><\/a> macht jedoch klar: das reicht bei weitem noch nicht!<\/p>\n

Dieses \u201eDurchrutschen\u201c ist ein Schlag in die Fresse.<\/h2>\n

Und steht f\u00fcr eine offensichtlich eben doch nicht konsequent antisexistische Haltung. Wir m\u00fcssen garantieren, dass sowas nicht passiert und beim Thema Antisexismus genauso klar und aktiv sein, wie es unsere Fanszene und der Verein bereits mit anderen Themen sind.
\nBei einem rassistischen Spruch eines Werbepartners h\u00e4tte eine blo\u00dfe \u201eEntschuldigung\u201c uns allen sicherlich nicht gereicht.
\nWenn in der Kommunikation unserer Werte an Dritte (Dienstleister, Werbepartner, Subunternehmen) nicht die absolute Deutlichkeit in dieser Frage zu erkennen ist, haben wir als Verein ein Problem.
\nWenn dann der Partner trotz klarer Position unsererseits nicht mitzieht, darf er nicht mehr unser Partner sein. Moralisch-politische Konsequenz kann es in wettbewerbsorientiertem Leistungssport nicht geben? Kann es nat\u00fcrlich. Und muss es.
\nSolange Susis Showbar, also Betreiber*innen eines Gastronomiekonzepts, dessen Kernidee die Belustigung von besoffenen M\u00e4nnern durch zum Konsumobjekt degradierte Frauen ist, noch immer Mieter*innen in unserem Stadion sein d\u00fcrfen, insofern sie \u201eden Spielbetrieb nicht st\u00f6ren\u201c, ist genau die oben benannte Konsequenz nicht m\u00f6glich. Und macht unseren Antisexismus angreifbar und unglaubw\u00fcrdig.
\nWir fragen also das Pr\u00e4sidium:<\/strong><\/p>\n