Von über 500 Abstimmungen nach der Entlassung von Michael Frontzeck gestern, haben sich 33% für Marius Ebbers als Nachfolger ausgesprochen, was ich als Ehrung dieses famosen Menschen und Sportlers empfinde, aber nicht ganz ernst gemeint. Die 28% für eine Rückkehr von Holger Stanislawski empfinde ich aber als bedrohliche Folklore: das wäre eine Katastrophe. Nicht nur für den FC St. Pauli.
Nehmen wir doch für einen Moment an, dass der effektvolle und überraschende Weggang von Michael Frontzeck im Wesentlichen zwei Gründe hat, nämlich einen menschlichen und einen sportlichen. Also dass Sportchef Azzouzi gute Gründe dafür hatte, sich noch länger anzusehen, ob Michael Frontzeck in der Lage gewesen wäre, aus dem jungen Kader eine Mannschaft mit Potenzial zu formen, und dass Frontzecks präsentes Trainer-Ego ebenfalls beteiligt war. Dann wäre es geradezu fatal, diesem Glücksfall an Sportchef eine gescheiterte Legende wie Stani vor die Nase zu setzen. Auch wenn es im Verein genügend Funktionsträger gibt, die sicher vor Freude nackt die Reeperbahn herunter tanzen würden, das kann nicht funktionieren.
Stani kann, schon aus Selbstschutz, nicht als gescheiterter Trainer ans Millerntor zurück kehren. Dafür ist der Umbruch zu weit fortgeschritten. Als Retter kann man ihn auch nicht verkaufen. Dafür geht es uns nicht schlecht genug.
Bitte, bitte, liebes St. Pauli, erliege nicht Deinen sentimentalen Gefühlen. Wir müssen und sollten Rachid Azzouzi vertrauen, dass er die richtige Lösung findet. Und Stani kann ja immer noch Präsident Werden anstatt des Präsidenten 😉
Im Zweifel Pro Azzouzi – kein Comeback für Stanislawski
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