In Gottes Hand

„Jetzt auf See und dann kein Schiff“
… das hat meine Großmutter immer gesagt. Gleich nach dem Essen. Später habe ich herausgefunden, dass das keine Anekdote ihres seefahrenden Mannes war, meines Opas, sondern eine Liedzeile eines friesischen Seefahrersongs. Soll wohl heißen, dass es uns ganz gut geht, solange uns das Meer nicht in den Atem kachelt, so allein, und ohne Schiff.
Ich kann nur Sauerstoff atmen, leider, denn so muss ich schwimmen, oder segeln. Vorgestern ist uns ein Want abgetüdelt, während einer Kreuz vor Schleimünde. War zum Glück in Lee. Hatte einen kleinen Splint vergessen.
Seehunde gibt es hier nicht. Das ist auch gut so, ich hätte sowieso keine Hand frei gehabt. Außerdem kann das ganz schön haarig werden, wenn einem der Staatsanwalt einen vor die Mütze knallt. Wilderei, fast sowas wie Tiervergewaltigung. Da lässt man sich entweder vier Monate einbuchten für nix, nur um dann trockenen Fußes zu triumphieren. Auch eine Taktik. Nun vor Gericht, und dann kein Schiff.

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