Kampf um den Totenkopf

Der FC St. Pauli steht vor erfolgreicher Klage gegen den Vermarkter des Jolly Roger
Update 13.9.13: Das Hamburger Gericht, das den Vetrag zwischen Upsolut und dem FC St. Pauli zu bewerten hat, schlug noch einmal dringend vor, dass sich beide Parteien schnell einigen. Die Rede ist davon bspw. die Laufzeit auf 10 Jahre zu beschränken. Das bedeutete nach Adam Riese, dass sich der FCSP nächstes Jahr aus diesem „Knebelvertrag“ heraus gekämpft hätte. Bis zum 7.11. haben beide Zeit, dann entscheidet das Gericht.
Upsolut heisst der Merchandising Vermarkter des FC St. Pauli, und seit geraumer Zeit streiten sich der – inzwischen an einen französischen Medienmisch- und Rüstungskonzern verkaufte – Devotionalienhändler mit dem Verein um den in großer Not geschlossenen Vertrag.
Der FC St. Pauli, in Person seines damaligen Präsidenten Corny Littmann und des noch immer amtierenden Geschäftsleiters Michael Meeske sehen in dem Vertrag eine sittenwidrige Ausnutzung dieser Notlage, in der sich der FC St. Pauli 2004 zu Zeiten der Retterkampagnen befand. Und wenn man sich die Konditionen näher anschaut, so sprechen die einen von äußerst günstigen Konditionen (ich kenne sogar jemanden, der immer noch behauptet, man hätte den Verein ja nur retten wollen), die anderen von Übervorteilung eines Notleidenden.
Seit einiger Zeit streiten sich die Parteien vor Gericht und nun, endlich, scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Das Hamburger Abendblatt meldet heute, dass das zuständige Gericht den Kombattanten ans Herz gelegt habe, sich zu einigen – vor allem über die horrende Laufzeit sowie die unerhörten Ablöse-Vereinbarungen.

Gegengerade vorm Hells Bells
Gegengerade vorm Hells Bells
Es ist ein guter Kampf, den der FC St. Pauli da führt. Mit Inbrunst und Ausdauer fighten unsere Anwälte gegen einen Knebel, der entfernt gehört. Der Jolly Roger gehört den Fans des Vereins und er sollte der Hauptnutznießer einer Vermarktung sein.
Ich würde mir wünschen, dass Michael Meeske auch bei weiteren Entscheidungen an diesen langen Kampf denkt, wenn er bspw. mit der DFL oder Sponsoren sich auseinander setzt. Denn der Jolly Roger ist zwar nur ein Symbol, in meiner Wahrnehmung inzwischen gleichberechtigt mit dem Jolly Rouge, aber Essenz dessen, was die Fans und Supporter dieses Vereins immer wieder mit Lebendigkeit versehen. Und um das er sich seit Jahren mit Upsulut streitet. Auch gegenüber anderen Nutznießern und Bedrohern unser Lebensweise, so würde ich mir wünschen, sollte Michael und sein Präsident denselben Mut und dieselbe dauernde Entschlossenheit an den Tag legen. Die kaufmännische Sinnhaftigkeit ist im Übrigen dieselbe.

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