Manche Niederlage ist beinahe süß

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Der lange Auswärtstag endete am Kieler Hauptbahnhof, als ich mich zu meiner letzten Etappe singend vom letzten Häuflein St. Paulianer verabschiedete. Bleiernd lagen die Vorläufer eines Katers auf meinem Gemüt. Das war ein langer Tag, der spontan begann, als ich um kurz vor acht morgens in Altona einstieg.
Trotzdem hatte ich nicht viel erwartet, mich über ein 0:2 nicht beschwert, und dann kam doch alles anders: die Boys in Brown so fulminant und schnell, USP zu spät und wir hatten immer mehr das Gefühl, dass unsere Magie heute eine melancholische würde. Haben viel gesungen, wenig gebrüllt. Was ich schön fand, wir sind eben Ooooh, St. Pauli. Auch in der Niederlage nicht niedergeschlagen.
Man darf das nicht vergessen, dass die Unioner auch in Sachen Magie einiges drauf haben, und so wurde unsere immer schwächer, und nach der sichernden Auswechslung von Ratsche statt Boll auch symbolisch gebrochen. Therodde war die mutigere Variante, und die siegte da gestern. Frontzecks Spatz in der Hand starb einen späten Tod, und mir tut eigentlich nur leid, dass Lenni Thy nicht traf, bei diesem tollen Schuss in unsere Richtung.
Udo noch ein Bier ausgegeben, und dann belöpert durch Kleingartensiedlungen nach Berlin …
Reichlich dun dann noch ins OBE, liebe Freunde getroffen. Vorher noch mit zwei Strassenbands die Niederlage aufgearbeitet. Vielleicht lade ich das mal hoch, wenn ich mich traue… Auf jeden Fall erlebst Du das nicht, wenn Du gewinnst, diese süße Melancholie und Anteilnahme der Strasse. Das erleben unsere Boys ja auch nie, müssen im Bus oder im Flieger allein damit klar kommen. Haben keine Gelegenheit, die heilende Kraft der Melancholie wirken zu lassen. Mir tat das gestern richtig gut. Immer weiter gesungen, bis ich allein im Strander Hafen meine Koje machte. „That’s the way i like it“!

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