Präsidium erobert die strategisch wichtigen Südhänge des Millerntor zurück

Es war strategisch eine der schwersten Niederlagen, die die organisierte Fanschaft im Ringen um die bedeutungsvollen Südhänge des FC St. Pauli Stadions erlitten hat. Fans waren dort auf Fans getroffen, hatten sich verbale Scharmützel und dem Verein die Vorlage geliefert, vollends alle Macht über die bis dato lebendig-streitsame Südtribüne wieder an sich zu reißen.

Die Fans haben sich nach intensiver Aufarbeitung beim vergangenen Heimspiel gegen den FC Augsburg weitestgehend versöhnt (ich auf jeden Fall, persönlich und magisch, wie das bei St. Pauli eben so ist), der Süden ist aber dennoch verloren – und das ist die eigentliche Tragik dieses Frühjahrs:

Am letzten Freitag, den 16. April, hat das Präsidium Vertretern des Fanladens in einem Gespräch mitgeteilt, dass das von Fanladen, USP und Verein gemeinsam betriebene Projekt „Ab in den Süden“ ab sofort beendet sei. Dies nehmen wir zur Kenntnis. Wir sind abermals erschrocken, wie das Präsidium mit dem Fanladen und den organisierten Fans unseres Vereins umgeht! Auf unseren Hinweis, dass es eine von allen Seiten unterzeichnete Absichtserklärung gibt und darüber hinaus eine von drei Parteien nicht mit am Tisch sitzt, wurde uns nur entgegnet, das sei nun eben so.

» die ganze Stellungnahme des Fanladens
Nachhaltig tragisch ist die ganze, als Disziplinarmaßnahme verkaufte, Rückbesetzung, weil das Konzept „ab in den Süden“ einen wesenhaften Kontrapunkt zur Prosecco-Tribüne darstellt, immens wichtig für den vereinsinternen Diskurs. Ich persönlich plädiere dafür, das Konzept „selbstverwaltete Fankurve“ nun über formale Gremien, wie die AFM (Abteilung Fördernde Mitglieder) im Verein durchzusetzen. Attacke!

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