Sorry Sami!


Wenn Blogger ihre Emotionen auf der Zunge tragen, dann entsteht manchmal das, was man im Internet-Deutsch einen „Rant“ nennt. Eine kurzgeschlossene Entladung in den sozialen Medien, die nicht selten unfundiert, spontan und wenig fair ist. So wie mein Tweet von Samstag Nachmittag, in dem ich darum bat, Sami Allagui in eine Zaunfahne einzuwickeln und fortan nur noch als Maskottchen auflaufen zu lassen.
Wie man unschwer nachvollziehen kann, hängt diese Reaktion mit dem unglücklichen, ja fahrlässigen 1:1 beim 1. FCK zusammen, wobei die Endung -lässig direkt auf den von mir Gescholtenen hinweist. Das sah übrigens unser Trainer ähnlich, als er sich über das Vertändeln der glücklichen 1:0 Führung beschwerte. In beiden Szenen war Sami Allagui Hauptperson. Beim 1:0 als Gefoulter, als er ein Festhalten des letzten FCK-Verteidigers mit dem Einstellen der Sturmbemühungen quittierte. Hier hatte er Glück, dass der Schiri sich schon festgelegt hatte. Dem 1:1 ging ein nonchalantes Popo-Foul voraus, das so unnötig, wie doof war.

„Das war ein doofes Foul“, Markus Kauczinsk

Dabei bin ich einer der wenigen Gegengeradenbewohner, die nicht müde werden, unseren Nordafrika-Sturm gegen die vielen Nörgler zu verteidigen. Das Fehlen von Bouhaddouz hat man in der 1. Halbzeit beinahe körperlich gespürt. Die Anwesenheit von Sami Allagui eben nur durch das Händevorsgesichtschlagen.
Sami Allagui hat eine lässige Spielführung, die mich an einen anderen viel gesscholtenen St. Paulianer erinnert: Florian Bruns. Auch diesem wurde sein kreatives Traben negativ ausgelegt. Dass er einer der wenigen war, die gerade Pässe in die Schnittstelle zu spielen in der Lage sind, wurde häufig übersehen.
Da ich bei Sami – ähnlich wie bei Flo – keine wirkliche Unlust spüre, sich für den FCSP reinzulehnen, nehme ich meinen Tweet hiermit offiziell zurück und sage „Sorry Sami“. Denn natürlich hast Du recht, wenn Du sagst:

„Aber trotzdem müssen wir ein paar Sachen ansprechen, und ich glaube, das Hauptproblem in Kaiserslautern war nicht das Gegentor. Es gab andere Probleme auf dem Platz. Wir wären gut beraten, als Mannschaft diese Probleme zu lösen, dann wären wir auch erfolgreicher.“

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