Yes, we camp: Der FC St. Pauli richtet 200 Schlafplätze ein.
Ich liebe diesen Verein! Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Innensenator Andy Grote und seiner Polizei Hamburg mit den Protestlern und Aktivistinnen von #NoG20 um die Einrichtung von Schlafplätzen, die Anfang der Woche an der Räumung des Camps in Entenwerder eskalierten, setzt der FC St. Pauli ein starkes Zeichen.
Für heute Abend werden 200 Schlafplätze im Umlauf der Haupttribüne eingerichtet. Wer schlafen kann, der kann auch ausgeruht seine Grundrechte wahrnehmen, so der Gedanke dahinter.
Ab sofort ist die Übernachtungsfläche im Umlauf der Haupttribüne geöffnet und bis Sonntag durchgehend besetzt. Zugang über Tor 1/Haupttribüne, Budapester Straße, neben der Schule. Bitte an Interessierte/Suchende weitergeben.
Ich hatte gestern genau darüber mit M. telefoniert. Er meinte, wir sollten den Ballsaal aufmachen und Andy Grote aus dem FCSP ausschließen. Ersteres ist nun geschehen 🙂
Ich freu mich darüber sehr!
Gemeinsam mit den Organisatoren des Camps in Entenwerder haben die Verantwortlichen am Mittwoch alle relevanten Schritte eingeleitet, um am Donnerstag 200 Menschen aufnehmen zu können. Die Schlafmöglichkeiten werden bis zum kommenden Sonntag (9.7.) vorgehalten. Die DemonstrantInnen können hierbei natürlich die sanitären Anlagen im Stadion nutzen, außerdem werden die Organisatoren des Camps in Enternwerder eine mobile Küche für die Gäste am Millerntor einrichten.
Schon zuvor hatte der Verein die Polizei und den Hamburger Senat scharf gerügt – ein Novum in der Öffentlichkeitsarbeit des Kiezklubs, der damit seine Verantwortung für das Viertel aus dem er stammt eindrucksvoll wahrnimmt.
„Stattdessen gibt es ausgedehnte Versammlungsverbote, ein absolut absurdes Campverbot und massive Polizeipräsenz. Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte erklären, dass sie in ihrer Arbeit behindert werden. Das Vorgehen der Polizei stellt grundlegende Prinzipien des Rechtsstaats in Frage. Hinzu kommen massive Beschränkungen und Sperrzonen, die die Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende außerhalb jeder Verhältnismäßigkeit belasten.
Wir fordern daher die Verantwortlichen und insbesondere die Polizei auf, alle Bürgerinnen und Bürger als Gäste des – vom Senat so deklarierten – „Festivals der Demokratie“ zu begreifen, unsere demokratischen Grundwerte zu schützen und daher friedlichen, kreativen Protest zuzulassen.“