Südkurve St. Pauli: Keine Gästefarben erlaubt

 

football scarf st. pauli
Football Scarf
Photo credit: Graeme Bird via Visual hunt / CC BY-NC-ND

Beim Heimspiel gegen Union Berlin sind auf der Südkurve keine Gästefarben (Trikots, Schals, Banner, etc.) erlaubt. Das stellt der FC St. Pauli erneut explizit klar – das ist irgendwie doch auch nachvollziehbar und hat nichts mit fehlender Toleranz zu tun.

Beim Heimspiel des FC St. Pauli gegen den 1. FC Union Berlin am Freitag (10.3., 18:30 Uhr) ist das Tragen von Fankleidung und Fanutensilien der Gästemannschaft auf der gesamten Südtribüne nicht erlaubt.

Südkurve ist die Kurve der Ultràs


Schon seit geraumer Zeit gibt es Spannungen im Süden des Millerntors. Ursache ist ein historisch gewachsenes Aufeinandertreffen des Ultrà-Stehplatzbereiches (unten) und der ältesten Business-Seats und Logen (oben) auf der Südtribüne des Stadions.
Zur Finanzierung des Stadionumbaus hatte man auf der zuerst gebauten Südtribüne Business-Seats installiert, auf denen viele Firmenvertreter sitzen, die regelmäßig Geschäftspartner aus der Gästeregion mitbringen. Wenn diese nun über den Köpfen der organisierten Südkurvenbewohner jubeln oder unter Alkoholeinfluss krakeelen, sorgt das für Spannungen – vor allem, wenn es sportlich um die Wurst geht, wie derzeit beim FCSP.
Erst kürzlich eskalierte die Situation beim Spiel gegen Stuttgart, als ältere Erwachsene aus Stuttgart den jugendlichen Jubler in sich entdeckten und bei einem Tor des VfB über den Südsupportern jodelten.
Das Dilemma mit den Business Seats auf der Süd, die nicht zurück gebaut wurden, wie einst angeblich von Präsident Corny Littmann versprochen, lässt sich sicher nicht kurzfristig lösen, sodass der Verein schon nach dem „Stuttgart-Vorfall“ Gästefarben im Großteil des Stadions untersagte.
„Menschen mit gesundem Menschenverstand tragen auf der Süd keine Gästefarben, allen anderen ist es verboten.“
Bei der Diskussion ist schnell der Vorwurf der fehlenden Toleranz am Start, den ich hier für unangebracht halte. Jedes Stadion hat Bereiche, in denen sich die aktiven Fans des Heimklubs organisieren. Ich würde schon aus Respekt davor, mich nicht in braun-weiss bspw. auf die Waldseite der alten Försterei stellen. In anderen Stadionbereichen – vor allem auf den Sitzplatztribünen (bei uns die Haupt) und den an den Gästeblock angrenzenden Bereichen – halte ich das für weniger kritisch (es sei denn die häßlichen Klubs sind zu Gast, aber das ist eine andere Diskussion).

Der Ordnungsdienst ist angehalten, strengere Kontrollen durchzuführen. Eine Umplatzierung ist nicht möglich, da der Gästebereich ausverkauft ist.

Meinetwegen kann man dieses „Verbot“ also gerne dauerhaft etablieren.

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