SOS-St. Pauli und Initiative Esso Häuser laden ein zur
Stadtteilversammlung: St. Pauli selber machen!
Samstag, 8. Februar 2014 im Ballsaal des FC St. Pauli. Einlass 15:30, Beginn 16 Uhr.
Räumung der Esso-Häuser auf Basis subjektiver Wahrnehmungen, kriminalisierte Proteste, erfundene Polizeipressemitteilungen, als Hoologans denunzierte Fans, umstrittene Gefahrengebiete: Die Erosion demokratischer Rechte auf St. Pauli hat akut besorgniserregende Ausmaße erreicht. „Das Viertel ist Schauplatz einer konfrontativen Ordnungspolitik,“ sagt Christoph Schäfer von SOS St. Pauli, „und die entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Verrohung der politischen Kultur.“ Die harten Reaktionen des SPD-Senats werfen ein neues Licht auf Privatisierungs- und Gentrifizierungsprojekte, auf “Business lmprovement District (BID) Reeperbahn” und Esso-Häuser.
Vergammeln lassen, räumen, abreißen, neu bauen, abkassieren – die Esso-Häuser stehen exemplarisch für den seit Jahren auf St. Pauli stattfindenden Verdrängungsprozess. Jetzt belohnt der Bezirk die Besitzer der Essohäuser faktisch für das jahrelange Verfallenlassen, in dem er einen beschleunigtem Abriss durchsetzt.
Bevor die Häuser fallen, will die Stadtteilversammlung deshalb demokratische und soziale Mindeststandards diskutieren, Garantien für Bewohner und Geschäftsleute durchsetzen, Kräfte sammeln und Aktionen planen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Lässt sich ein Business lmprovement District genauso schnell wie ein Gefahrengebiet mit Klobürsten weg putzen? Das “BID Reeperbahn+” will den privatisierten Spielbudenplatz auf Gefahrengebietsinselgröße aufblasen – und so den öffentlichen Raum unter die Regie der Grundeigentümer stellen.
Als „ökonomischer Quartiersmanager“ soll ausgerechnet Lars Schütze vorgesehen sein – einer der Erben der mindestens 13 Millionen Euro, die die Schützes als Vorbesitzer am Verfall der Esso-Häuser verdient haben müssten.
Wer plant? Wer profitiert? Wer zahlt?
Warum klingt Bezirksamtsleiter Grote wie ein Pressesprecher der bayerischen Hausbau? Das, was mit dem Esso-Häuser Gelände geschieht, wird das Gesicht des Stadtteils, seine sozialen Strukturen und das Leben der Leute entscheidend prägen. Sollten BID- und Investorenpläne in die Tat umgesetzt werden – werden auch die Mieten im Umfeld weiter in die Höhe getrieben.
Wir versprechen schon jetzt: St. Pauli wird nicht zur Ruhe kommen – wenn es keinen Bruch mit der Investorenlogik und keine Wende hin zu einer neuartigen, sozialen Stadtentwicklungspolitik gibt. „Die Essohäuser sind ein Testfall“ sagt St. Pauli-Fan Maarten Thiele, „Der für Kritik taube Hamburger Senat reagiert nicht mit einem Kurswechsel und Verhandlungsangeboten, setzt allein auf polizeiliche Massnahmen. Jetzt liegt es allein an uns, den Stadtbewohner_innen, die Veränderung herbeizuführen.“ Alle, die dabei mithelfen wollen, alle Interessierten, Anwohnerinnen und Anwohner sind eingeladen zu:
St. Pauli selber machen!
SOS-St. Pauli und Initiative Esso-Häuser, unterstützt vom Ständigen Fanausschuss des FC St. Pauli, vom Fanladen St. Pauli, von Gezi Park Fiction St. Pauli und vom Zeckensalon.
Unruhiges St. Pauli
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