Welcome to The Hell of Sandhausen

Wenn sich das herum spricht, wie einfach man unsere Magie gegen die Boys in Brown einsetzen kann, dann gute Nacht. Das war doch nur vordergründig und vielleicht auch zuerst doch als nette Geste gemeint, dass man da am Rande zum Wald „Hells Bells“ spielte. Das hat uns alle verwirrt, und die jungen Männer in unserer Elf so schluffig werden lassen, dass sie wohl dachten sie wären am Brummerskamp, kurz falsch ausgestiegen und die Jungs in weiß-schwarz aus Schnelsen.
Schnell hat der nette Herr Frontzeck mit seinem Silberbart sich so gefühlt, als wäre er der neue Fuchs vom Hardtwald, so hart trafen die Einschläge. Und die Sonne scheint dazu.
Nur nicht hinten im Gastraum mit Fernseher vom „Kick & Company“ in Altona, wo wir uns zunächst verwundert, dann vor Grausen die Augen rieben. Beim 4:0 sah ich dann auch nicht besonders gut aus und hatte doch schon lange auf Ironiemodus geschaltet. Eine Schutzmaßnahme aus 25 Jahren St. Pauli, die ich zugegebenermaßen lange nicht mehr einschalten musste.
Hermann Schmidt sprang verbal im Quadrat, wünschte alle Verantwortlichen ausgerechnet in eine heiße und Wasser-arme Gegend und auch unter dem mutigen Post von FCSP-offizielle Seite auf Facebook („4:0“) war schnell der Schuldige gefunden: Michael Frontzeck der Oberförster mit dem SUV-Gehalt, wahlweise zusammen mit dem Sportchef oder alleine.
Dabei kann der gar nix dafür. Wer es genau betrachtet, der wird erkennen, dass das Muster alt ist, und von meiner Seite auch gelernt (und langsam auch akzeptiert): Trifft der FC St. Pauli auf ein Kellerkind, dann werden die Boys in Brown zu Aufbaugegnern. Das ist so, das ist im Wesen unseres Clubs angelegt, so sicher, wie man gegen den hsv Wetten kann, wenn der im Begriff ist, auf einen europäischen Rang zu springen.
Und nach einem langen Spaziergang am Elbstrand, zuerst mit Rûckenwind und dann zurück gegen den schneidenden Ostwind gegenan, geht es wieder. Wie sagte Lucas in dem Video von Groeni so schön: „Irgendwann gewinnt St. Pauli wieder, und dann ist alles wieder gut!“
Ich kann unserem Schachter nicht wirklich böse sein. Letztes Wochenende habe ich ihn noch so gelobt, wie er rudernd unsere Linke sauber hielt. Und Dennis Daube hat Michael Frontzeck ja auch väterlich mitfühlend aus dem Spiel genommen. Überhaupt kann ich seine Auswechslungen immer nachvollziehen, das gefällt mir – muss aber kein gutes Zeichen sein, denn bekanntlich verstehe ich wenig von Fußball. Ich fühle das eher, und ob Sandhausen oder Oberhausen ist am Ende doch auch egal, solange die Meute singt und die Sonne scheint. Schade nur, dass der Schrat vom Rhein um diese Magie weiß, aber gegen St. Pauli sollen sich seine Jungs sicher „belohnen“ und wir dürfen wieder Underdog 😉
Ich fall nach Auswärtsniederlagen in ein tiefes Loch;
Wach am nächsten morgen auf, und denk: ich lieb sie doch.

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