Boykott der WM 2022 in Katar – Petition u Podcast

In unseren Podcasts war das ja schon Thema: je mehr und länger ich mich mit dem FC St. Pauli auseinandersetze und identifiziere, erlahmt das Interesse für die Nationalmannschaft auf nahe Null und ihre Events, die WMs und EMs, mich gar nicht mehr interessieren. Katar als WM Ausrichter passt da hervorragend in das von mir wahrgenommene Bild der korrupten FIFA.

Mitgefangen, mitgehangen – als Teil des Profifussballs soll der FC St. Pauli die WM in Qatar boykottieren

Guardian: „6.500 Wanderarbeiter sind in Katar seit der WM-Vergabe gestorben“

Das wäre es von mir zur WM eigentlich gewesen; ich hätte das Turnier weitestgehend ignoriert, vielleicht meinen persönlichen Außenseiter heimlich supportet, aber sonst nix. Die Meldungen des Guardian und anderer Medien, dass mehrere Tausend Gastarbeiter in Katar sterben und die anderen unter menschenunwürdigen Bedingungen dort für den König Fußball arbeiten; die anhaltenden Berichte über Diskriminierungen von Frauen und LGBTI+-gelesenen Menschen ändern meine Haltung grundlegend.

Norwegische Vereine, das Niederländische Parlament, Pro Fans – Aufruf zum Boykott der WM 2022 in Qatar wird lauter

Die ersten norwegischen Vereine haben mitgeteilt, dass sie und ihre Spieler die WM in Katar boykottieren werden; das niederländische Parlament erwägt dies ebenso wie die Organisation ProFans, aus deren Umfeld eine Petition ins Leben gerufen wurde, der sich dieser Podcast anschließt:

„Das WM-Turnier 2022 in Katar ist ein dem Fußball unwürdiges Vorhaben. Es werden so viele Gebote der sportlichen und politischen Fairness verletzt, dass es uns unverantwortlich erscheint, an diesem Ereignis teilzuhaben, ob als aktiver Sportler, Funktionär oder nur als TV-Zuschauer*in“

Boycott-Qatar.de

Boykott, gut und schön, aber was kann ich tun?

Als Konsument:

  • Die FIFA massenhaft mit Mails und Briefen eindecken, in denen wir unseren Protest ausdrücken,
  • Keine Produkte mit WM-Logo kaufen,
  • Keine Produkte von Firmen kaufen, die im Rahmen der WM aktiv werben und damit das Turnier sponsern, ne Kalle?
  • Nicht nach Katar reisen und zu Hause nicht an Public Viewings o.ä. teilnehmen.

Oder wie es in dem Aufruf heisst: „Unser Ziel ist es, das lukrative Zusammenspiel zwischen FIFA, Sponsoren und autokratischen Regimen zu stören. Es darf für sie nicht mehr attraktiv sein, die WM auf diese pervertierte Art zu präsentieren und den Fußball weiter zu ruinieren“

Als Hamburger: Petition an die Hamburgische Bürgerschaft

Ich habe in anderen Zusammenhängen gute Erfahrungen mit der Petitionsmöglichkeit unserer Hamburger Verfassung gemacht. Heute habe ich folgende Petition an die Hamburgische Bürgerschaft gesendet, die ihr euch gerne kopieren könnt:

Sehr geehrte Abgeordnete der Hamburgischen Buergerschaft,

in Anbetracht der Tatsache, dass auch die Freie und Hansestadt Hamburg und ihre Vereine Spieler zur FIFA WM 2022 nach Katar entsenden, bitte ich um folgende Feststellung.

Die Hamburgische Bürgerschaft möge beschließen:

Die Stadt Hamburg und ihre Vertreter:innen unterstützen den Aufruf, dass Spieler aus Hamburg oder von Hamburger Vereinen nur an der WM in Katar teilnehmen, wenn umgehend folgende Voraussetzungen nachprüfbar erfüllt werden:

  • ein diskriminierungsfreier Besuch des Landes und der Spielstätten für Jede:n, dies gilt insbesondere für Frauen, offen homo- und transsexuell Lebende.

Angesichts der, wie von renommierten internationalen Medien berichtet, tausenden Toten bei der Erstellung der Spielstätten im Land, sagt die Stadt Hamburg allen Vereinen, Sportlern und Einzelpersonen ihre volle Unterstützung zu, sollten sie eine Teilnahme an der FIFA WM 2022 verweigern.

Menschen und Institutionen aus dieser Stadt darf kein Nachteil entstehen, wenn sie die WM boykottieren.

Mit freundlichen Grüßen

Was noch fehlt: Ein Beschluss der FCSP JHV zum Boykott des FC St. Pauli der WM in Qatar