Ciao Meggi

Thomas Meggle ist nicht länger Sportdirektor des FC St. Pauli. Überrascht mich gar nicht, denn seit seiner Arbeit als U23-Trainer ist das St. Pauli Urgestein von einem Posten zum nächsten gestolpert, hat dabei immer sein Bestes gegeben und doch wenig Bleibendes hinterlassen.
Dabei habe ich es so sehr gewollt und kann mich noch gut an den Herbst vor zwei Jahren erinnern, als Meggi trotz schwerer Infektion die Pinne in die Hand nahm und mit viel Kraft dem Team stpaulianische Tugenden einflößte.

Sein Platzverweis, sein Vertrauen in die jungen Wilden, Statzev und Kurt, war mutig und wurde leider, leider nicht belohnt. Erst Ewald Lienen schaffte, zu Ende zu bringen, was er begann.

Thomas Meggle bleibt St. Paulis Fußballgott

Als Sportchef habe ich ihn dann erst als Luxuspraktikanten von Lienen wahrgenommen – eigentich ohne Evidenz, nur so als Gefühl. Seine Verpflichtung von Azzis Bouhaddouz aber abgefeiert – was für ein toller Deal.

Der FC St. Pauli hat Thomas Meggle einen Tag nach dem Spiel freigestellt. Hoffentlich noch früh genug, bevor ihm sein Heldenstatus komplett abhanden kommt.

… fasst mein Kollege Urs bei Zeit Online zusammen und spricht mir aus der Seele: Meggi, der Prophet aus dem eigenen Punkkeller zählte dann eben doch weniger, muss erwartungsgemäß gegen die Ikone Lienen weichen, den nicht nur wir Fans auf einen wackeligen Schild gehoben haben – so ganz untypisch für uns am Millerntor übrigens.
Dass nun angeblich Olaf Janssen, Scout beim VfB Stuttgart und mit Trainerlizenz bewehrt, neuer Co-Trainer wird, deutet darauf hin, dass unser Präsidium einen oder zwei Transfers im Winter vorbereitet und dabei auf Nummer sicher gehen will, dass da jemand am Start ist, der mehr Nummern im Telefonbuch hat, als die schon in der U23 vorhandenen.
https://mobile.twitter.com/fcstpauli/status/793812208425762816
Wenn alle Stricke reißen, könnte dieser dann auch die letzte verbliebene Ikone als Cheftrainer beerben. Insofern wäre ist das ein smarter Schritt, der die Macht von Andreas Rettig im Klub enorm festigt, allerdings um den Preis, das Experiment, die sportliche Verantwortung auch von kulturell passenden Ikonen tragen zu lassen, endgültig zu begraben. Das ist wirklich alles sehr schade.

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