Nun doch: Ein Maskottchen für den FC St. Pauli

Als ich vor ein paar Wochen in der Geschäftsstelle am Büro unseres Marketingleiters vorbei ging, stach es mir schon ins Auge: dort hing ein Scribble von einem Elefanten als Maskottchen und darunter der Name „PAULINHO“, neben dem ein Post-it mit einem dicken „?“ hing.

Darauf angesprochen, gab M. zu, darüber nachzudenken, dem FC St. Pauli nun doch ein Maskottchen zu verpassen. Nach Corona seien die Geldspeicher auf dem Kiez leer – und der Nachbar verkaufe seinen Stadionnamen an sich selbst, was hier ja nu nicht so einfach ginge.

Nach Zecki nun ein „echtes Maskottchen“

Nicht aufdringlich, aber niedlich – kraftvoll und doch liebenswert – so soll es sein, das neue Maskottchen des FC St. Pauli. Um die Jungen und Mädchen anzusprechen, die dem FCSP die Zukunft bescheren sollen. Da liegt doch ein Elefant nahe. Dumbo sei ja auch ein Aussenseiter gewesen, der dann groß raus gekommen sei. Ein Image, das ideal zum FC St. Pauli passe und seine nationale und internationale Vermarktungsstrategie komplettiere.

Noch sind nur Scribbles zu sehen, wenn man von Außen die Glasfassade an der Süd entlang blickt. Aber es scheint sicher, dass wir zum Start der nächsten Saison ein Maskottchen haben werden. Paulinho den sanften Riesen vom Millerntor.

Foto: green kozi - flickr CC by  "deep thoughts with stomper"
Foto: green kozi – flickr CC by „deep thoughts with stomper“

Warum hat der FC St. Pauli kein Maskottchen? (und hatte er je eines?)

Der FC St. Pauli hatte noch nie ein offizielles Maskottchen und ist einer der wenigen Fußballvereine in Deutschland, die darauf verzichten. Die Gründe dafür sind vielfältig und spiegeln die Werte und Traditionen des Vereins wider.

Einer der Gründe ist, dass der FC St. Pauli als Verein eine politische und gesellschaftliche Verantwortung sieht und sich aktiv gegen Diskriminierung und Rassismus einsetzt. Das Fehlen eines Maskottchens soll dazu beitragen, dass sich alle Fans des Vereins unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer Religion mit dem Verein identifizieren können.

Ein weiterer Grund ist, dass der FC St. Pauli traditionell eine Fanszene hat, die sich durch ihre kreative und selbstbewusste Art auszeichnet. Ein Maskottchen könnte als zu kommerziell und unpersönlich angesehen werden und somit nicht zur Identität des Vereins passen.

Obwohl der FC St. Pauli kein offizielles Maskottchen hat, gibt es dennoch verschiedene Fan-Gruppen und individuelle Fans, die ihre eigenen Maskottchen entwickelt haben. Diese Maskottchen sind jedoch nicht offiziell vom Verein anerkannt und werden nicht in offiziellen Werbekampagnen oder bei Spielen des Vereins eingesetzt.

Insgesamt ist das Fehlen eines offiziellen Maskottchens Teil der Identität und Tradition des FC St. Pauli und spiegelt die Werte und Prinzipien des Vereins wider.

Die Geschichte der Maskottchen im Fußball: Von Glücksbringern zu Showstars

Maskottchen sind aus der Fußballkultur nicht mehr wegzudenken. Diese fiktiven Figuren oder lebenden Tiere repräsentieren die Vereine, unterhalten die Fans und bringen eine zusätzliche Portion Spaß in die Stadien. In diesem Wiki-Artikel werden wir einen Blick auf die Geschichte der Maskottchen im Fußball werfen, insbesondere in Deutschland, und die skurrilsten Beispiele hervorheben.

Die Anfänge der Fußball-Maskottchen

Die Idee, ein Maskottchen zu verwenden, um eine Fußballmannschaft zu repräsentieren, hat eine lange Geschichte. Die ersten Maskottchen tauchten jedoch nicht im Fußball, sondern in anderen Sportarten auf. Das Wort „Maskottchen“ leitet sich von „mascotte“ ab, einem französischen Begriff für Glücksbringer oder Talisman.

Im Fußball wurden Maskottchen ursprünglich als Glücksbringer gesehen. Vereine und Fans hofften, dass die Präsenz eines Maskottchens das Glück ihrer Mannschaft fördern und ihnen zu Siegen verhelfen würde. Die frühesten Maskottchen waren oft lebende Tiere, die auf das Spielfeld gebracht wurden, wie Hühner, Schweine oder Ziegen.

Deutschland und die Einführung von Fußball-Maskottchen

In Deutschland begann die Verwendung von Maskottchen im Fußball in den 1960er Jahren, als die Popularität des Sports stark zunahm. Zu dieser Zeit wurden lebende Tiere immer noch gelegentlich als Glücksbringer eingesetzt, aber langsam begannen sich fiktive Figuren durchzusetzen.

Ein Verein, der in Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Einführung von Maskottchen spielte, war der 1. FC Köln. Sie präsentierten 1962 ihren ersten Karnevalsprinzen als Maskottchen namens „Hennes“, eine lebende Ziege. Hennes wurde schnell zur Legende und ist heute in der siebten Generation als Maskottchen des Vereins im Einsatz.

Die 80er Jahre: Maskottchen werden populär

Die 1980er Jahre markierten den Höhepunkt der Maskottchen-Popularität im deutschen Fußball. In dieser Zeit begannen immer mehr Vereine, eigene Maskottchen zu entwickeln, um die Fans zu unterhalten und die Vereinsidentität zu stärken.

1. FC Nürnberg – Der Club-Spatz:

Der 1. FC Nürnberg führte 1980 den „Club-Spatz“ als Maskottchen ein. Dieser kleine Vogel mit einer FCN-Mütze wurde schnell zum Publikumsliebling und ist bis heute ein fester Bestandteil der Vereinskultur.

FC Schalke 04 – Erwin:

Der FC Schalke 04 führte „Erwin“ ein, ein bergmännisches Maskottchen, das die Verbundenheit des Vereins mit der Region Ruhrgebiet symbolisiert.

Borussia Dortmund – Emma und Emma Junior:

Borussia Dortmund hat gleich zwei Maskottchen, „Emma“ und „Emma Junior.“ Emma ist ein großer Bär, während Emma Junior sein kleines Gegenstück ist. Sie repräsentieren die familiäre Atmosphäre im Verein.

Eintracht Frankfurt – Attila:

Eintracht Frankfurt hat mit „Attila“ einen Adler als Maskottchen. Er symbolisiert Stärke und Entschlossenheit, Eigenschaften, die der Verein auf dem Spielfeld zeigen möchte.

Skurrile Maskottchen in Deutschland

Während die meisten deutschen Vereine eher traditionelle Maskottchen haben, gibt es auch einige skurrile Ausnahmen:

FC St. Pauli – „Ewald Lienen“:

Der FC St. Pauli, bekannt für seine rebellische Kultur, führte „Ewald Lienen“ als Maskottchen ein – benannt nach dem ehemaligen Spieler und Trainer des Vereins. Das Maskottchen ist eine lebende Möwe und zollt der Hafenstadt Hamburg Respekt.

Hannover 96 – „Hannibal“:

Hannover 96 hat mit „Hannibal“ ein skurriles Maskottchen. Es handelt sich um ein Nashorn, das den Spitznamen „Hannibal“ trägt, angelehnt an den berühmten Feldherrn Hannibal Barca.

VfL Wolfsburg – „Wölfi“:

Der VfL Wolfsburg hat „Wölfi“ als Maskottchen, einen Wolf mit einem Trikot des Vereins. Obwohl Wölfi an sich nicht besonders skurril ist, ist es ungewöhnlich, dass ein Verein sich nach einem Tier benennt, das normalerweise als Feind im Fußball angesehen wird.

Moderne Entwicklungen und Showstars

Mit der zunehmenden Kommerzialisierung des Fußballs haben einige Vereine begonnen, professionelle Maskottchen-Performer einzustellen, die die Maskottchen zu regelrechten Showstars machen. Diese Entertainer tragen aufwendige Kostüme und führen vor, während und nach den Spielen unterhaltsame Choreografien und Stunts durch.

Ein Beispiel hierfür ist „Berni“, das Maskottchen des FC Bayern München. Berni ist ein professioneller Darsteller, der das Bärenkostüm trägt und bei Spielen und Veranstaltungen des Vereins auftritt. Auch „Emma“ von Borussia Dortmund hat einen eigenen Darsteller, der das Maskottchen lebendig werden lässt.

Fazit: Maskottchen im deutschen Fußball

Maskottchen sind zu einer festen Tradition im deutschen Fußball geworden. Sie repräsentieren die Identität und Kultur der Vereine und sorgen für Unterhaltung und Spaß in den Stadien. Während viele Vereine traditionelle Maskottchen haben, gibt es auch einige skurrile und einzigartige Beispiele. Mit der Weiterentwicklung des Fußballs und der steigenden Nachfrage nach Unterhaltung wird die Rolle der Maskottchen voraussichtlich weiter wachsen, und sie werden zu wichtigen Symbolen in der Welt des Fußballs.

Internationale Maskottchen

Sportmaskottchen sind heute aus der Welt des Sports nicht mehr wegzudenken. Diese oft pelzigen, plüschigen oder fiktiven Figuren begeistern Fans und sind zu festen Bestandteilen von Sportveranstaltungen geworden. Doch wie entstanden Sportmaskottchen, insbesondere im US-amerikanischen und britischen Sport? Dieser Artikel beleuchtet die faszinierende Geschichte hinter den Sportmaskottchen.

Die Frühen Tage: Glücksbringer und Symbole

Die Ursprünge der Sportmaskottchen lassen sich bis ins antike Griechenland und Rom zurückverfolgen, wo Glücksbringer und Symbole, oft in Tiergestalt, bei Sportveranstaltungen verwendet wurden. Diese Figuren sollten den Athleten Glück und Schutz bringen. Ähnliche Praktiken gab es in anderen Kulturen weltweit.

Die USA: Die Geburtsstunde der modernen Sportmaskottchen

Die moderne Ära der Sportmaskottchen begann im späten 19. Jahrhundert in den USA. Einige der frühen US-amerikanischen Colleges und Universitäten begannen, Tierschädel und -felle als Glücksbringer bei ihren Sportveranstaltungen zu verwenden. Die Verwendung von lebenden Tieren war jedoch ineffizient und oft grausam.

Der Wendepunkt kam 1919, als der Student Johnny Campbell der University of California in Los Angeles (UCLA) in einem Bärenkostüm bei einem Footballspiel auftauchte. Dieser Auftritt war ein großer Erfolg und legte den Grundstein für das moderne Konzept der Sportmaskottchen. Bald darauf begannen andere Schulen und Teams, eigene Maskottchen zu entwickeln.

Der britische Sport: Eine andere Entwicklung

Im Vergleich zum US-amerikanischen Sport entwickelten sich die britischen Sportmaskottchen auf eine etwas andere Art und Weise. Im britischen Sport wurden zunächst weniger Maskottchen eingesetzt, und wenn, dann waren sie oft weniger plüschig und freundlich als ihre US-amerikanischen Pendants.

Ein frühes Beispiel für ein britisches Sportmaskottchen ist der „Gunner“ des Arsenal FC. Dieser Kanonier repräsentiert die Verbindung des Vereins zur Royal Arsenal Factory, die Waffen für die britische Armee herstellte. Ähnlich wie in den USA diente der Gunner als Identifikationssymbol und brachte das Publikum zum Jubeln.

Die Evolution der Sportmaskottchen

Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelten sich Sportmaskottchen weiter. Sie wurden komplexer, farbenfroher und interaktiver. Der Erfolg von Maskottchen im US-amerikanischen College- und Profisport führte dazu, dass immer mehr Teams sie einführten. Bald wurden sie nicht nur als Glücksbringer, sondern auch als Unterhalter und Werbefiguren angesehen.

Im britischen Fußball blieben die Maskottchen traditionell zurückhaltender, doch auch hier fanden sie ihren Platz in der Sportkultur. Vereine wie der FC Liverpool mit ihrem „Liverbird“ und der Everton FC mit „Toffee Lady“ führten Maskottchen ein, die die Vereinsgeschichte und -tradition repräsentierten.

Das moderne Maskottchen: Showstars und Wohltätigkeit

Heute sind Sportmaskottchen in vielen Sportarten und auf der ganzen Welt zu finden. Sie haben ihre Rolle als Glücksbringer nicht verloren, aber sie sind auch zu wahren Showstars geworden. Maskottchen führen während der Spiele unterhaltsame Choreografien und Stunts auf, interagieren mit den Fans und tragen zur festlichen Atmosphäre bei.

Darüber hinaus setzen sich viele Sportmaskottchen für wohltätige Zwecke ein. Sie besuchen Krankenhäuser, Schulen und gemeinnützige Organisationen, um Kindern und Erwachsenen Freude zu bereiten und auf wichtige Anliegen aufmerksam zu machen.

Fazit

Die Geschichte der Sportmaskottchen ist geprägt von ihrer Entwicklung von einfachen Glücksbringern zu komplexen, unterhaltsamen und sozial engagierten Figuren. Ob im US-amerikanischen Football, im britischen Fußball oder anderswo auf der Welt – Sportmaskottchen sind nicht nur fester Bestandteil der Sportkultur, sondern auch Symbol für Spaß und Gemeinschaft im Sport. Und sie erinnern daran, dass im Herzen des Wettbewerbs immer noch Platz für Freude und Zusammenhalt ist.