Festival & Bundesliga – der FC St. Pauli startet in den E-Sport

Der FC St. Pauli startet in das E-Zeitalter, endlich möchte man sagen. Heute verkündete der Verein durch seinen Marketingleiter, Martin Drust, den Start einer Entdeckungsreise in das elektronische Neuland. Starten möchte der noch sehr analoge FC mit einem E-Festival, um dann im nächsten Jahr, 2020 in der Esport-Bundesliga zu starten – als Profiteam.

Im Juli startet zunächst das Gaming Festival „This is our world“. Als Hauptsponsor konnte der Trikotpartner Congstar gewonnen werden.

Gaming Festival im Juli am Millerntor

This Is Our World Festival St. Pauli

Das „1. congstar Mobile Gaming Festival“startet am 13. und 14. Juli im Millerntor-Stadion. Zielgruppe sind junge Gamer_innen. Die Eintrittspreise sollen jugend- und familienfreundlich sein.

Podcast Interview zum E-Sport Festival am Millerntor

  • Tagestickets: 3 EUR
  • Festival-Ticket: 10 EUR

Vorbild Millerntor Gallery

Ein wichtiges Vorbild für die Etablierung des Themas eSport bei St. Pauli wird die Millerntor Gallery sein, die sich inzwischen zur kulturell-politischen Zugmaschine des Kosmos FCSP entwickelt hat. Kein Wunder, dass der Verein eine enge Verzahnung plant. „Uns interessiert aber auch der subkulturelle Aspekt, konkret planen wir etwas zur Millerntor Gallery mit dem Fokus auf Spieledesign. Auch kleineren Publishern eine Plattform zu geben, haben wir uns zum Ziel gesetzt“, erklärt Drust den Ansatz

2020 Start des FCSP in der Virtual Bundesliga

Martin Drust vom FCSP stellt das E-Sports Konzept vor.

Nach dem HSV startet nu auch der magische FC im Profibereich des eSports, der „Virtual Bundesliga“. Ich könnte mir vorstellen, dass dies Anlass zu allerlei lustiger Häme ist, vor allem im Umfeld des alternden Vereinsestablishments. Nicht nur deswegen wird der FCSP sehr genau darauf achten müssen, die derzeit viel diskutierten Werte des FC St. Pauli in die neue Sportart zu transportieren.

„Wir wollen keine Pokale gewinnen“


Dabei geht der Verein behutsam vor, verkneift es sich allzu ambitionierte Ziele zu setzen. Vielmehr wollen die Verantwortlichen das „Neuland“ behutsam entwickeln: „Wir wollen nicht einfach Profispieler verpflichten, sondern wertebasiert scouten, um die zu uns passenden SpielerInnen zu finden, mit denen wir in der Virtual Bundesliga antreten“.

Profi-eSport-Nachwuchs auch unter den Fußballern des FCSP

Auf meine Nachfrage, ob man sich vorstellen könnte, auch unter den Profi- und Nachwuchsfußballern des FCSP talentiere eSportler_innen zu finden, antwortete der Verein augenzwinkernd: „Sicher, da sind vielversprechende Talente dabei“. So könnte sich in Zukunft der Fall ergeben, dass talentierte Buffer, die nicht das Glück oder das Talent für eine Profikarriere haben, sich in dieser Sparte eine Karriere aufbauen.

„Generation e“

Für unseren verkrusteten Verein kann dieses Engagement nur gut sein. Ich hoffe sehr, dass die Verknüpfung zwischen der analogen Fanszene und dem, was neu beim FC St. Pauli entsteht, gelingt. Die Zukunft ist es ohnehin; willkommen FCSP.

Und wenn es für die 1. Herren nicht für den Aufstieg reicht, haben wir dann ja noch das Derby gegen den HSV in der ersten virtuellen Liga 😉