Was ich mir wünsche? Empathie!, Roland Vrabec!

„Als die Medienvertreter Vrabec darauf ansprachen“, dass das Millerntor lauthals Boll gefordert hatte, „reagierte der Coach äußerst aggressiv. „Die Frage ist schwachsinnig und nervt mich gerade“, giftete der 40-Jährige, „es geht hier nicht um einzelne Spieler, sondern um die Mannschaft“.“ So wird Roland Vrabec zitiert von der Mopo und redet sich danach quasi um Kopf und Kragen: „Die sollen sich bitte für die Spieler interessieren, die auf dem Platz stehen und nicht für Boll“ ist ja schon dusseliges Gefasel und steht für eine Haltung, mit der man am Millerntor nicht weit kommt.
Empathie, das Erkennen von Resonanzmustern in dynamischen und hochvernetzten Systemen, wie dem FC St. Pauli, hätte da vor dem Spiel schon geholfen, als man doch auch im Funktionsteam merken musste, dass St. Pauli sich nicht so einfach mit dem Kaltstellen des Kapitäns abfinden würde. Stattdessen formales Durchziehen statt Einfühlen.
Und wer hat dem Vrabec bloß in den Kopf gesetzt, dass sich unsere Boys in Brown für Leistungen entschuldigen müssen? Diese magischen Jungs müssen nur eines, mit Spass und Lust spielen, und dass scheint gerade Vrabec und der (vermeintlich) hinter ihm lauernde Ehrgeiz von Azzouzi zuhause zu verhindern.
Wohin sind Aussagen, wie die zu Beginn, dass die Jungs an sich glauben sollen? Wie soll man denn Lust entfalten, wenn jede persönliche Kante – ausgerechnet auch die des scheidenden Leitwolf – dem Ego eines Kopfmenschen geopfert wird?
Mir kommt Roland Vrabc langsam so vor, wie André Schubert. Der war auch zu wenig emphatisch.

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