Wohlfühloase St. Pauli

Warum es nicht falsch ist, sich wohl zu fühlen und wie die Oase sogar zu einer neuen Utopie werden kann; zum Sehnsuchtsort für uns Supporter, den Verein vor allem unsere Spieler.

Die leeren Gesichter unserer Spieler, das mechanische Klatschen gen Fankurve, die Enttäuschung über das Ende eines Traums, den wir alle nun ausgeträumt haben, stand unseren Boys in Brown ins Gesicht geschrieben nach dem Abpfiff auf Schalke, der bei denen, die es mit Blau-weiss halten Explosionen der Freude verursachte, bei uns metallischen Geschmack im Mund.

Es ist völlig OK, enttäuscht zu sein. Bin ich auch.

Jede Enttäuschung ist ein Stück Wahrheit.

© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler

Was nun?, fragt M. am Telefon als wir die Niederlage verarbeiten. „Die Täuschung annehmen“ ist seine Antwort.

Der FC St. Pauli hat eine begeisternde Hinrunde über seine Verhältnisse gelebt, analysiert auch der Millernton und nennt das „Überperformance“. „Das Team hat nicht nur die eigenen Erwartungen und auch die seiner Fans übertroffen, sondern auch das eigene Leistungsmaximum beständig ausgereizt“. Überreizt, würde ich ergänzen. Mit Vollzeug bei stärker werdendem Gegenwind, das geht aufs Material, so nennt man das beim Segeln. Wird der Druck aufgrund der vielen Segelfläche dann aufs Ruder zu groß, läuft die Yacht aus dem Ruder; im schlechtesten Fall schießt sie in die Sonne – die Wirkung verdreht sich ins Gegenteil. Das passiert beim Überpacen auch im Fußball, kann man nach dieser Saison sagen.

Diesem Teil der Analyse stimme ich zu. Dem zweiten Teil, da wo von „Wohlfühloase“ und immer wieder von „Performance“, diesmal „Underperfomance“ die Rede ist, widerspreche ich; das Wort löst bei mir schon Widerstand aus.

Warum? Weil die Analyse mir nicht tief genug geht. Mehr Performance ist nur durch mehr Budget machbar. Und das hat der FCSP nach zwei Corona-Saisons und dem verpassten Aufstieg einfach nicht.

Während die einen schon mutmaßen, dass wir den Stadionnamen verhökern müssen, um den Status quo zu halten, möchte ich alle „Performance-Apologeten“ fragen: wo soll die herkommen?, die Performance? Ohne sich an den Kapitalmarkt zu verhuren, wie das Union mutmaßlich einst tat (bisher erfolgreich übrigens) oder sich einem Mäzen an den Hals werfen, was fast noch übler wäre (mit Beutemillionen aus dem 2. WK womöglich?).

Bei diesen Überlegungen kommt mir die Oase tatsächlich als erstrebenswertes Bild in den Sinn. Lasst uns doch mal überlegen, was das heissen könnte:

  1. Sportchef/ Spielerauswahl: Der FC St. Pauli macht ja seit Bornemann (und schon mit Stöver) vieles richtig. Neben den Spielern, für die unser Klub ein Durchlauferhitzer der Karriere ist (was OK ist, wie im Fall von Kofi oder auch Marmoush, selbst beim Wappenküsser Zalazar), haben wir in den letzten Jahren Spieler ans Millerntor locken können, die nicht nur sportlich besonders sind, sondern auch kulturell zu uns passen: Jackson Irvine, bspw. aber auch Makienok wäre da zu nennen. Diese Spieler zu einem Profil zu formen, das weitere dieser Art anzieht, das wäre nun angesagt. Wer sich politisch mit St. Pauli engagiert, der bleibt vielleicht auch, wenn es aus Hoffenheim ein besseres Angebot gibt.
  2. Gemeinschaft statt Gruppe: Die letzte Aufstiegsmannschaft des FC St. Pauli war eine eingeschworene Gemeinschaft. Ergänzt durch Spieler mit Potenzial, wie Ozcipka, war der Kern des Erfolges das Team-Gefüge derer, die sich jahrelang aus der Regionalliga nach oben gefightet haben. Auch Schulle war dabei – und blieb bis in die Bundesliga – da wurde keiner vergessen. Dass eben dieser Schulle von seinem Team als „Gruppe“ spricht, macht mich hellhörig. Eine Gruppe ist kein Team. Höchste Zeit, das zu ändern.
  3. Mehr Politik, mehr St. Pauli in das Profiteam: Der dünne Faden, den es aus der Fanschaft in die Profifußballmannschaft gibt, den wir jedes Heimspiel neu spinnen, droht zu reissen, wenn wir uns weiter „professionalisieren“ uns der Perfomance unterwerfen. Nur in der 2. Liga, so mein Eindruck, gelingt es uns halbwegs, das, was St. Pauli ausmacht in die Kabine zumindest als Echo zu übertragen. Lasst uns daran arbeiten (siehe 1), dass wir mehr von ihnen auf Podien, vor dem Jolly oder auf Veranstaltungen der Fanszene sehen. In meiner Vorstellung von der Oase St. Pauli passiert das wieder, was Benny Adrion einst zu Viva Con Aqua inspirierte. Vielleicht ja mit einem der jetzigen Boys in Brown?
  4. Mehr Utopie: „Her mit der Utopie“ stand auf einem T-Shirt, das Oke einmal auf einer gemeinsamen Auswärtsfahrt nach Bielefeld trug. Das taugt doch gerade jetzt als Leitspruch. Lasst uns darüber nachdenken, welche Modelle uns autarker machen können, von dem Wahnsinn, den DFL und DFB da veranstalten. Ich bin dabei!

Eine Oase am Millerntor, das ist für mich keine Beschreibung eines Mißstandes, der im Sinne von Erfolg beseitigt gehört. Für mich ist eine Oase positiv besetzt. Innen lustvoll singender Frieden und aussen die erbarmungslose Wüste Profifussball. Eine erstrebenswerte Utopie. Von der brauchen wir mehr. Weniger Performance!

Was versteht man unter einer „Wohlfühloase“ und warum ist dieser Begriff im Sport, insbesondere im Fußball negativ konnotiert.

Eine „Wohlfühloase“ ist ein Ort, an dem man sich wohl und entspannt fühlt. Im Kontext des Sports, insbesondere des Fußballs, wird der Begriff jedoch oft negativ konnotiert. Eine Wohlfühloase im Fußball bezieht sich auf eine Mannschaft, die sich in einer zu komfortablen Situation befindet und dadurch nicht mehr motiviert ist, hart zu arbeiten und sich zu verbessern. Eine solche Mannschaft kann sich beispielsweise in einer Serie von Siegen befinden, die zu Selbstzufriedenheit und Nachlässigkeit führt.

Die negative Konnotation des Begriffs „Wohlfühloase“ im Fußball ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass eine zu große Selbstzufriedenheit und Nachlässigkeit dazu führen kann, dass eine Mannschaft ihre Leistungsfähigkeit verliert und ihre Ziele nicht mehr erreicht. Im Fußball ist es wichtig, hart zu arbeiten und sich ständig zu verbessern, um erfolgreich zu sein. Eine Mannschaft, die sich zu sehr auf ihren Erfolg ausruht, kann schnell von anderen Mannschaften überholt werden, die hart arbeiten und sich verbessern.

Ein Beispiel für eine Wohlfühloase im Fußball ist die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland.

Nach einem überzeugenden Sieg gegen Mexiko im ersten Spiel schien die Mannschaft zu selbstzufrieden zu sein und verlor ihr zweites Spiel gegen Schweden. Die Mannschaft wurde von vielen Kritikern dafür kritisiert, dass sie zu nachlässig und selbstzufrieden war und ihre Leistungsfähigkeit nicht abrufen konnte.Insgesamt ist eine Wohlfühloase im Sport, insbesondere im Fußball, ein Ort, an dem eine Mannschaft zu selbstzufrieden und nachlässig wird und dadurch ihre Leistungsfähigkeit verliert. Es ist wichtig, dass eine Mannschaft hart arbeitet und sich ständig verbessert, um erfolgreich zu sein.

Wie wird der Begriff „Wohlfühloase“ im Fußball verwendet?

Im Fußball wird der Begriff „Wohlfühloase“ oft negativ konnotiert und bezieht sich auf eine Mannschaft, die sich in einer zu komfortablen Situation befindet und dadurch nicht mehr motiviert ist, hart zu arbeiten und sich zu verbessern. Eine solche Mannschaft kann sich beispielsweise in einer Serie von Siegen befinden, die zu Selbstzufriedenheit und Nachlässigkeit führt. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt, wie der Begriff „Wohlfühloase“ im Fußball verwendet wird:

  • Mats Hummels wurde in einem Artikel von Ran als „voller Vorfreude bei der Wohlfühloase DFB“ beschrieben, als er nach mehr als zwei Jahren Abstinenz zur Nationalmannschaft zurückkehrte[1].
  • Ein Artikel der Augsburger Allgemeinen beschrieb den FC Bayern als „Wohlfühloase für Jérôme Boateng“, nachdem der Spieler in der Saison 2019/2020 in der Mannschaft geblieben war, obwohl er zuvor mit einem Wechsel in Verbindung gebracht worden war[2].
  • Ein Artikel des Kickers beschrieb den Abschied von Antoine Griezmann vom FC Barcelona als „Wohlfühloase statt Vakuum“ und stellte die Frage, wie die Fans auf seine Worte reagieren würden[3].
  • Ein Podcast des Kicker mit dem Titel „Das Bornemann-Dilemma und die Wohlfühloase FC St. Pauli“ diskutierte die Situation des FC St. Pauli und die Frage, ob die Mannschaft zu selbstzufrieden geworden war[4].
  • Ein Artikel des Kickers beschrieb Sheraldo Becker von Union Berlin als jemanden, für den sich der Verein zu einer Art Wohlfühloase entwickelt hatte, nachdem er in seiner Anfangszeit bei dem Verein Schwierigkeiten hatte[5].
  • Ein Artikel des ZDF beschrieb die TSG Hoffenheim als eine Mannschaft, die für die Fußballprofis eine Art Wohlfühloase sei und kritisierte die Mannschaft dafür, dass sie zu wenig hart arbeite[6].

Insgesamt wird der Begriff „Wohlfühloase“ im Fußball verwendet, um eine Mannschaft zu beschreiben, die sich in einer zu komfortablen Situation befindet und dadurch ihre Leistungsfähigkeit verliert.

Wie kann man eine Wohlfühloase im Fußball erreichen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Wohlfühloase im Fußball zu erreichen. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt, die aus den Suchergebnissen hervorgehen:

  • Eine familiäre Atmosphäre im Verein kann dazu beitragen, dass sich die Spieler wohl und geborgen fühlen. Marcel Gebers vom SV Meppen bezeichnete den Verein als „Wohlfühloase“, weil es im gesamten Verein sehr familiär zugehe und er sich pudelwohl fühle1.
  • Ein gutes Mannschaftsklima kann dazu beitragen, dass sich die Spieler wohl und akzeptiert fühlen. Der Österreichische Fußballbund schuf für das Nationalteam bei der EM 2021 eine Wohlfühloase, indem er ein Quartier wählte, das den Spielern gefiel und in dem sie sich wohlfühlten. Die Spieler konnten spazieren gehen, schwimmen, radeln oder einen Kaffee genießen und die umliegende Natur nutzen, um den Kopf frei zu bekommen5.
  • Eine gute Leistung der Mannschaft kann dazu beitragen, dass sich die Spieler wohl und selbstbewusst fühlen. Der FC Bayern München hatte beispielsweise in der Saison 2012/2013 eine „Wohlfühloase“, weil die Mannschaft in Topform war und auf dem Weg zum Triple war3.
  • Ein guter Trainer kann dazu beitragen, dass sich die Spieler wohl und unterstützt fühlen. Gerardo Seoane, der Trainer von Bayer Leverkusen, schaffte es beispielsweise, die Wohlfühloase der Mannschaft zu trockenlegen, indem er hart arbeitende Spieler förderte und diejenigen, die sich zu sehr auf ihren Erfolg ausruhten, kritisierte4.
  • Eine klare Zielsetzung und eine konsequente Umsetzung können dazu beitragen, dass sich die Spieler wohl und motiviert fühlen. Die Mannschaft des SV Meppen hatte beispielsweise das Ziel, defensiv immer besser zu stehen, um ihre Ziele zu erreichen1.

Insgesamt gibt es verschiedene Faktoren, die dazu beitragen können, eine Wohlfühloase im Fußball zu erreichen. Eine familiäre Atmosphäre, ein gutes Mannschaftsklima, eine gute Leistung der Mannschaft, ein guter Trainer und eine klare Zielsetzung können dazu beitragen, dass sich die Spieler wohl und motiviert fühlen.


Citations:
[1] https://www.ran.de/sports/fussball/europameisterschaft/news/mats-hummels-zurueck-bei-der-nationalmannschaft-voller-vorfreude-bei-der-wohlfuehloase-dfb-323044
[2] https://www.augsburger-allgemeine.de/mindelheim/sport/Fussball-Wohlfuehloase-fuer-J-r-me-Boateng-id56124051.html
[3] https://www.kicker.de/wohlfuehloase-statt-vakuum-griezmanns-abschied-wirft-fragen-auf-870198/artikel
[4] https://podcasts.apple.com/de/podcast/das-bornemann-dilemma-und-die-wohlf%C3%BChloase-fc-st-pauli/id1295150769?i=1000561406449
[5] https://www.kicker.de/becker-wie-die-harte-anfangszeit-in-die-wohlfuehloase-fuehrte-918802/artikel
[6] https://www.zdf.de/nachrichten/sport/breitenreiter-trainer-tsg-hoffenheim-fussball-bundesliga-100.html

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