Parallelwelt Gästeblock

VfB Stuttgart Gästeblock
Manchmal benötigt man eine Niederlage, einen negativen Lauf, um sich seiner zu besinnen und die berühmten Charakter-Eigenschaften, die in den fetten Jahren ein wenig gelitten haben, heraus zu kramen. In Stuttgart haben wir verloren, waren Chancen-los. 0:3 am Ende. Aber das ist nur die eine Wahrheit.
Die andere Wahrheit liegt im besonderen Aufbau des Gästeblocks an diesem Abend. In ihm koppelt sich irgendwann die von euch wahrgenommene Realität von meiner ab. Ein bewusster Vorgang und magisch zugleich.
Anpfiff. Die Boys in Brown spielen auf, drücken die Stuttgarter in die eigene Hälfte, sind spielerisch überlegen. So ungefähr sechs Minuten. Dann, und das scheint sich verinnerlicht zu haben, im Wesen unserer Mannschaft, hören sie auf. Och Menno, die wehren sich nun ja, drängen und spielen zurück. Und das sogar sehr gut. Bimmbamm, 2:0 für Stuttgart, ohne dass die viel dafür können. Und nun müsste man anfangen zu kämpfen. Aber das können unsere Jungs nicht. Nicht auswärts, nicht nach so einem anstrengenden Spiel gegen Dresden – nicht ohne das Millerntor. Und das ist nicht schlimm.
Sicher, wir tun alles, was wir können, um unsere Kraft auf sie zu übertragen, singen, rufen, machen Mut „Hier gewinnt nur einer, Sankt Pauli und sonst keiner“ – und als ihr euch und das Spiel aufgegeben habt, machen wir weiter, lösen das Ergebnis von dem Grund, weswegen wir da unten im Block stehen. Denken das weiter und zelebrieren unser eigenes Pokalspiel, so wie es hätte sein können:
VfB Stuttgart – FC St.Pauli 3:4 (3:0)
Tore: 1:0 Ibrahima Traoré (21.), 2:0 Vedad Ibisevic (22.), 3:0 Tamas Hajnal (41.), 3:1 Leonardo Manzi (70.), 3:2 Carsten Pröpper (75.), 3:3 Martino Gatti (80.) 3:4 Juri Sawitschew (85.)
Zuschauer: 26.100 (davon ca. 3.000 Gästefans)

Wir laden uns und euch auf. Mit der Vergewisserung, dass es nicht die schnöde sportliche Realität ist, die uns zueinander zieht, sondern eine spezielle Magie. Das Einwirken auf den Spieltag, und wenn es sein muss über andere Dimensionen. Fürchtet euch nicht, es wird alles gut 😉

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