Wenn der Wind sich dreht, wenden sich ihre Hälse

„St. Pauli Bosse im Interview“, heisst es in der Mopo – und gestern erschien der zweite Teil zum DFL Sicherheitspapier – und ist imho ein Paradefall von „Wendehalspolitik“ unserer Herren Orth und Spies:

In Teil zwei sprechen der St. Pauli-Boss und sein Vize über das umstrittene DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“, die Rolle von Präsidiumskollege Gernot Stenger und den Dialog mit den Fans.

Da „Blogs“ dezidiert erwähnt werden, möchte ich als Betreiber eines dieser Bogs kommentieren:
Das ganze Statement hier liest sich in den meisten Passagen, wie von Union Berlin abgekupfert, und so kommt es bei mir auch an. Lustig, dass ausgerechnet die DFL, die bösen Blogs und Gernot Stenger als Ursache für das Kommunikationsdesaster dieser beiden Präsidenten zur Sprache kommen, und imho Ausdruck einer schlimmen schwarze Peter Poliitk. Habe ich das überlesen, oder finde ich keine Spur von Selbstkritik?
Ich kann nur wahrnehmen, was mir öffentlich kommuniziert wird, und das sieht seitens Spies und Orth dunkel aus.
Zur Sicherheitskonferenz fahren, unterschreiben:

SPIES: Es wurde dann relativ skurril mit der feierlichen Unterzeichnung der dort verfassten Erklärung, und wir haben unmittelbar danach als Präsidium einen Brief an Herrn Rauball und Herrn Niersbach (DFL und DFB; Anm. d. Red.) geschrieben.

Spies hat mit keiner Silbe öffentlich das Vorgehen beim Gipfel kritisiert, bis heute, sondern brav unterschrieben.
… um dann dem DFL Sicherheitspapier (nicht) zuzustimmen*

SPIES: Der nächste Schritt war die Errichtung der Arbeitsgruppe, in der Gernot Stenger mitgearbeitet hat. Er hat dies getan, weil wir es für richtig hielten. … Unterm Strich müssen wir sagen, dass auch Stengers großes Engagement die generelle Linie des Papiers nicht groß hat verändern können.

Spies, Stenger und Orth haben, so wurde es mir berichtet, und so liest sich die öffentliche Stellungnahme des FC St. Pauli zum Sicherheitspapier auch, sich bei der Bewertung der DFL-Maßnahmen NICHT dagegen ausgesprochen, sondern sich „der Mehrheit gebeugt“. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass sie es unterstützten. Und nun? Zurückrudern, verschleiern, beschuldigen. Die alte Leier. Und immer wieder über die Mopo, anstatt direkt zu kommunizieren.
Und wenn es Blogs gelingt, Druck zu machen, dann ist das schonmal per se gut. Und Spies und Orth stände es gut zu Gesicht endlich einmal Farbe zu bekennen und Haltung anzunehmen. Gerne auch in diesem Blog.
Bis dahin gehe ich davon aus, meine Herren, dass Sie mir wie oben hergeleitet, weiterhin Bullshit erzählen. Denn es nützt nichts, über die Boulevardmedien zu kommunizieren, zu verdrehen und zu drohen.

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