St. Pauli hat fünf eingecenkt

Nach Hause wollte gestern keiner. Ich stand auch noch lange auf der Gegengeraden und versuchte, mir alle fünf Tore in Erinnerung zu rufen, als es mir nicht gelang, musste ich lachen. 5:0 – das hat man lange nicht mehr erlebt am Millerntor. Ich erinnere mich da zuletzt an einen Sieg gegen Freiburg – da standen allerdings noch Ralle Gunesch, Alex Ludwig und Kuru für uns auf dem Feld (letzte Saisonspiele gelten hier übrigens nicht ;).
Man weiss ja gar nicht, wo man zuerst anfangen soll, zu lobhudeln: bei Cenk Sahin, Mr. Assist des FC St. Pauli, der genau das tat, was er immer tut – abschließen, dabei aber zweimal ungewollt und zweimal überlegt vorlegt; oder Philipp Heerwagen, der den nie aufsteckenden Karlsruhern jeden Wind aus den Segeln nahm. Wieviele Glanzparaden waren das? Auch fünf, oder?
Segler kennen das Gefühl, wenn sich die Brise im Spinnaker fängt und ihn mit einem sanften Wuusch aufbläst. Durch das Schiff geht dann ein feiner Ruck, der es nach vorne drückt. So war das auch am Millerntor gestern.
Nach dem Spiel geiferten die enttäuschten Gästefans ihre Mannschaft noch unschön an – und das Millerntor reagierte, wie nur unser magisches Stadion es kann: St. Pauli sang den KSC an und zollte Respekt für die kämpferische Leistung. Das war für mich eine der vielen Szenen des Abends, die es so nur auf St. Pauli geben kann.
Ich empfinde tiefe Dankbarkeit für diesen Abend – auch wenn ich diese Nacht zu schnell geschlafen habe 😉 – übrigens: Ewald Lienen hat nicht defensiv gewechselt gestern, ist euch das auch aufgefallen? 😉
Ich nerve heute meine Kollegen mit der Dauerschleife zum Dauergrinsen …

In