St. Pauli wieder stabil (FCSP – FCN 0:0)

Was soll man nach so einem Spiel sagen? Ich war einigermaßen ausgepowert, soviel Spannung und so viel Action auf dem Rasen war selten. Eine schöne, intensive Zeit, diese 90 Minuten. Da konnte man ganz im Jetzt sein, sich fragen, wieso Azziz Bouhaddouz dann famose Freistöße schießt, wenn er vorher die Pose eines Christiano Ronaldo imitiert? Wieso die beinahe als untrainierbar geltenden Boys in Brown nach zwei Niederlagen zu einer stabilen Spannung in der Lage sind, während man mit einem frischen Bier in das Flutlicht blinzelt.

Südstaaten-Flagge zeigen und die Tabellenführung verspielen, das hängt zusammen

Wie ich so blinzle, nach dem Abpfiff, an die Rentnerstange gelehnt und den Ordnern zusehend, wie diese uns Übriggebliebene langsam und freundlich aus dem Block bitten, spüre ich, wie sich die Erinnerung an dieses Spiel in meinem Spielerinnerungszentrum einnistet. Es wird eine schöne Erinnerung sein. An den Hinweis einer aufmerksamen Stadionregie, rassistische Flaggen doch bitte zuhause zu lassen. An das stoische Festhalten unseres neuen Boyscoaches „Kauschi“ an Azziz Bouhaddouz (den lässt er bis Zuende spielen – um ihm zu zeigen, dass er sich da selbst rauskämpfen muss. Wenn das über ronaldeske Standards geht?, meinetwegen) und an Nürnberger Spieler, die vor jedem Halbzeitende angstvoll Minuten schinden. Darauf könnt ihr Kiezkicker euch echt was einbilden, diesen Aufstiegsaspiranten in solche Emotionen gekämpft zu haben.

Stabil bleiben, Sankt Pauli!

Eine stabile Abwehr ist die halbe Miete. Und da auch vor dem Spiel ganz Hamburg am Jungfernstieg eine klasse Abwehrleistung zeigte, nährt dieser Abend die Hoffnung, dass St. Pauli sich auch in Ingolstadt stabil präsentiert und der FCSP auch in seiner Solidarität gegenüber Babelsberg 03 zu einer kräftigen (stabilen) Stimme zurückfindet.
Weiterlesen gerne bei Metalust (da geht es auch um das Thema Zeit und Erleben, schöner Text) und beim magischen FC. Da geht es u.a. um das stabil bleiben im eigenen Block!

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