Thomas Meggle zum Kader 2015/16: "Suche Torjäger, der uns 20 Tore garantiert, darf aber nix kosten"

Ewald Lienen und Thomas Meggle haben Ende letzter Woche der Hamburger Presse ein Flimmerkisten-Interview zum Kader 2015/16 gegeben. Dabei haben sie sich teilweise widersprochen, wie ich finde.
Ewald Lienen sprach davon, dass man eben nicht der FC Bayern München sei, der einer Spielidee folgend, Spieler „aus dem Regal greift“ – nunja, das konnte ich mir fast denken. Meggle hatte vorher noch gesagt, dass Spieler, die in dieser Saison wenig Einsatzzeiten hatten, wenig Perspektive für die neue Saison hätten: das wären dann im Offensivspiel die Spieler Görlitz, Nöthe, Budemir und Alushi. Außerdem Trybull und Thorandt, oder?
Lienen erwähnte dann das Konzept für eine Kaderplanung: „Die Mentalität der letzten Wochen konservieren und qualitativ verstärken“
Das klingt ja nach einem Plan, auch wenn mich hier die genauen Profile interessieren würden, nach denen der FC St. Pauli sucht. Starke Umschaltspieler, wie Max Kruse einer war bspw., dass die gesucht werden, ist nun keine Überraschung; aber was ist das St. Pauli spezifische, das in diesen Profilen steht? Inwiefern spielen die Persönlichkeitstests von Vorstand Pawlik eine Rolle?
„Suche Torjäger, der uns 20 Tore garantiert, darf aber nichts kosten“, reicht mir persönlich nicht aus. Auch, dass Meggle dann den Nöthes im Kader noch mit auf den Weg gibt, dass man einen neuen Stürmer verpflichten wird, wenn es einen „besseren am Markt gibt“. Mir fehlt da die Auseinandersetzung und das Einbeziehen bspw. der Erfahrungen mit Lennart Thy, der sich vom rumpelnden Talent zum Rückhalt entwickelt hat. Außerdem glaube ich nicht an den „Top-Stürmer“, der in jeder Mannschaft funktioniert: Verhoek brauchte einen congenialen Lecky, um so viele Tore zu schiessen, wie er das in Frankfurt tat. Auch in Punkto „Mentalität“ habe ich andere Eindrücke gesammelt in der letzten Saison. Nöthe bspw. hat mir phasenweise sehr gut gefallen, Budemir ist trotz seiner Negativserie nie bocklos über den Platz gestiefelt, sondern hat sich immer vorne rein gehauen.
Der Kader soll 22 Spieler umfassen um den 3-4 Perspektivspieler kreisen, wie Brodersen, Litka und Co. – und das bedeutet, zusammen mit einem geringeren Budget, dass der bestehende ausgedünnt wird. Nöthe, Budemir und Görlitz verleihen?, wäre das eine Option?
Es bleibt spannend, auch weil die Statements unserer sportlichen Führung sehr substanzlos blieben.

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