Wir sind Zecken (FC St. Pauli Fangesang)

„Wir sind Zecken“ ist ein originärer Fangesang (Chant) der St. Pauli Fans, Einst als Schmähgesang gegen sie gesungen, shanghaiten die Fans vom Millerntor den Chant und machten ihn zu ihrem Markenzeichen.

Zum 100ten Geburtstag sang diesen Schlachtruf sogar ein Shantychor.

St. Pauli Zecken: Von der Schmähung zum Fangesang

Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an den letzten Winter, als wir vor der Domschänke in strömendem und kaltem Regen herrlich dun Shanties sangen.

Der Shanty, der Blues des Seemanns, rhytmische Arbeitsbegleitung und Bewältigung von ungeahnten Strapazen passt ja deswegen so gut zu Sankt Pauli, weil der Fußball, den wir lieben, ja auch immer mit Enttäuschungen verbunden ist, er so hart erkämpft werden muss – oft in übertragenem Sinne – manchmal sehr real.


„Wir sind Zecken, asoziale Zecken, wir schlafen unter Brücken“

„Wir sind Zecken“ taugt da ja sehr gut zum modernen Fußball-Shanty – weil, das sei allen Kritikern noch einmal erklärt, wir natürlich nicht alle unter Brücken schlafen, sondern viele von uns sehr warm und weich, diese Zeilen aber universelle Solidarität ausdrücken sollen. Mit denen, die es müssen, unter Brücken schlafen oder in der Bahnhofsmission.

Deswegen funktioniert übrigens der Seemanschor auch, selbst aus Hannover, wirkt nicht albern, weil Seemannslieder auch Platzhalter sind für eine Gemeinschaft der Seefahrer, die romantisch sich der See verschrieben haben, sie nicht beherrschen wollen oder können.

Fangesang Text St. Paulis „Wir sind Zecken“:

Wir sind Zecken,
Asoziale Zecken,
Wir schlafen unter Brücken,
Und in der Bahnhofsmission.

Übrigens: Zecken (Unterordnung Ixodida) sind parasitische Spinnentiere, die zur Überordnung der Milben (Parasitiformes) gehören. Erwachsene Zecken sind je nach Alter, Geschlecht, Art und „Fülle“ etwa 3 bis 5 mm lang. Zecken sind äußere Parasiten, die sich vom Blut von Säugetieren, Vögeln und manchmal auch von Reptilien und Amphibien ernähren. Der Zeitpunkt der Entstehung von Zecken ist ungewiss, die ältesten bekannten Zeckenfossilien stammen aus der Kreidezeit und sind etwa 100 Millionen Jahre alt. Zecken sind auf der ganzen Welt weit verbreitet, vor allem in warmen, feuchten Klimazonen.

Zecken gehören zu zwei großen Familien, den Ixodidae oder harten Zecken und den Argasidae, den weichen Zecken. Nuttalliella, eine Zeckengattung aus dem südlichen Afrika, ist das einzige Mitglied der Familie Nuttalliellidae und stellt den primitivsten lebenden Zeckenstamm dar. Die erwachsenen Tiere haben einen eiförmigen bis birnenförmigen Körper (Idiosom), der sich bei der Nahrungsaufnahme mit Blut vollsaugt, und acht Beine. Ihr Cephalothorax und ihr Abdomen sind vollständig miteinander verschmolzen. Harte Zecken haben nicht nur einen harten Schild auf dem Rücken, das so genannte Scutum, sondern auch eine schnabelartige Struktur an der Vorderseite, in der sich die Mundwerkzeuge befinden, während bei weichen Zecken die Mundwerkzeuge an der Unterseite des Körpers sitzen. Zecken lokalisieren potenzielle Wirte, indem sie Geruch, Körperwärme, Feuchtigkeit und/oder Vibrationen in der Umgebung wahrnehmen[1].

Zecken durchlaufen in ihrem Lebenszyklus vier Stadien, nämlich Ei, Larve, Nymphe und erwachsenes Tier. Zecken, die zur Familie der Ixodidae gehören, leben entweder als Ein-Wirt-, Zwei-Wirt- oder Drei-Wirt-Zecken[2] Argasid-Zecken haben bis zu sieben Nymphenstadien (Instars), von denen jedes einzelne die Aufnahme von Blut erfordert. Aufgrund ihrer hämatophagen (blutfressenden) Ernährung dienen Zecken als Überträger vieler schwerer Krankheiten, die Menschen und andere Tiere befallen.

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Zwischen Faszination und Gefahr: Die Welt der Zecken und ihre Namensgebung

Teil 1: Einführung in die Welt der Zecken

Die Welt der Zecken ist faszinierend und gleichzeitig gefährlich. Diese winzigen Parasiten, die zur Klasse der Spinnentiere gehören, haben eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und eine wichtige Rolle in Ökosystemen auf der ganzen Welt. In diesem Artikel werden wir tief in die Welt der Zecken eintauchen, ihre biologischen Eigenschaften erkunden und uns mit der Herkunft ihres Namens beschäftigen.

Teil 2: Die Biologie der Zecken

Bevor wir uns der Frage nach der Herkunft des Namens „Zecke“ zuwenden, ist es wichtig, die Biologie dieser faszinierenden Parasiten zu verstehen. Zecken sind Arachniden, was bedeutet, dass sie zu derselben Klasse wie Spinnen und Skorpione gehören. Im Laufe der Evolution haben sie sich an eine Vielzahl von Lebensräumen und Wirtstieren angepasst.

2.1 Morphologie und Lebenszyklus

Zecken haben eine einzigartige morphologische Struktur. Ihr Körper ist in zwei Hauptsegmente unterteilt: den Vorderkörper (Cephalothorax) und den Hinterleib (Abdomen). Sie besitzen acht Beine in allen Entwicklungsstadien, einschließlich der Larven, Nymphen und adulten Zecken.

Der Lebenszyklus einer Zecke ist komplex und umfasst mehrere Stadien. Nach der Eiablage schlüpfen die Larven und entwickeln sich zu Nymphen. Nymphen durchlaufen eine Ruhephase und häuten sich dann erneut, um erwachsene Zecken zu werden. In jeder Entwicklungsstufe benötigen Zecken eine Blutmahlzeit von einem Wirtstier, um zu überleben und sich zu vervielfältigen.

2.2 Ernährung und Parasitismus

Zecken sind blutsaugende Parasiten, die sich von Blut ernähren, das sie von ihren Wirtstieren zapfen. Ihr Mundwerkzeug, das aus einem Stech- und einem Saugapparat besteht, ermöglicht es ihnen, die Haut ihrer Wirtstiere zu durchdringen und sich am Blutfluss zu bedienen. Während sie sich mit Blut vollsaugen, können Zecken Krankheitserreger übertragen, was sie zu gefährlichen Vektoren für verschiedene Krankheiten macht.

Teil 3: Die Herkunft des Namens „Zecke“

Die Herkunft des Namens „Zecke“ ist historisch und etymologisch interessant. Das Wort „Zecke“ leitet sich vom althochdeutschen Begriff „zecha“ oder „zehe“ ab, was so viel wie „Zecher“ oder „Trinker“ bedeutet. Dieser Name bezieht sich auf das Saugverhalten der Zecken, bei dem sie Blut von ihren Wirtstieren trinken.

Interessanterweise werden Zecken in verschiedenen Sprachen oft mit ähnlichen Wörtern bezeichnet. Zum Beispiel heißt „Zecke“ auf Englisch „tick“ und auf Französisch „tique“, beide Begriffe leiten sich von der Vorstellung des Blutsaugens ab.

Teil 4: Die Vielfalt der Zeckenarten

Es gibt Tausende von Zeckenarten auf der Welt, von denen viele spezialisierte Lebensräume und Wirtstiere haben. Einige der bekanntesten Zeckenarten sind:

4.1 Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus): Diese Art ist in Europa weit verbreitet und trägt dazu bei, Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu übertragen.

4.2 Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus): Diese Zeckenart ist in vielen Teilen der Welt anzutreffen und kann das Rocky-Mountain-Fleckfieber und andere Krankheiten übertragen.

4.3 Deer Tick (Ixodes scapularis): Diese Zeckenart ist in Nordamerika heimisch und spielt eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Lyme-Borreliose.

4.4 Zecken in der Tierwelt: Zecken sind nicht auf den Menschen beschränkt; sie parasitieren auch verschiedene Tierarten, darunter Vögel, Säugetiere und Reptilien.

Teil 5: Die Bedeutung der Zecken in Ökosystemen

Obwohl Zecken als Krankheitsüberträger gefürchtet sind, haben sie auch eine wichtige Rolle in Ökosystemen. Als Parasiten tragen sie zur Regulation von Wildtierpopulationen bei und sind Nahrungsquelle für verschiedene Arten, darunter Vögel und Nagetiere. Darüber hinaus haben Zecken eine ökologische Bedeutung, da sie als Indikatoren für Umweltveränderungen dienen können.

Teil 6: Die Gefahren durch Zecken

Zecken sind nicht nur faszinierend, sondern auch gefährlich. Sie sind bekannt für die Übertragung einer Vielzahl von Krankheiten, darunter Lyme-Borreliose, Anaplasmose, Babesiose und das Rocky-Mountain-Fleckfieber. Diese Krankheiten können ernsthafte gesundheitliche Probleme beim Menschen und bei Tieren verursachen.

Der beste Schutz vor Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheiten besteht darin, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, wenn man sich in zeckenreichen Gebieten aufhält, wie das Tragen von schützender Kleidung und die Anwendung von Insektenschutzmitteln.

Teil 7: Fazit – Zwischen Faszination und Gefahr

Die Welt der Zecken ist komplex und faszinierend. Diese winzigen Parasiten haben eine wichtige Rolle in Ökosystemen und tragen zur Regulierung von Tierpopulationen bei. Gleichzeitig stellen sie eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier dar, indem sie Krankheiten übertragen.

Die Herkunft des Namens „Zecke“ spiegelt das Saugverhalten dieser Parasiten wider und zeigt, wie eng die Sprache mit der Natur verbunden ist. Während Zecken in der Natur eine wichtige Rolle spielen, ist es für den Menschen entscheidend, sich vor den von ihnen übertragenen Krankheiten zu schützen und wachsam zu sein, wenn man sich in zeckenreichen Gebieten aufhält. So können wir die Faszination für diese Parasiten mit einem Bewusstsein für die damit verbundenen Gefahren in Einklang bringen.

Warum nennen sich FC St. Pauli Fans selbst „Zecken“?

Die Selbstbezeichnung „Zecken“ für Fans des FC St. Pauli ist eine eigenwillige und ironische Identifikation, die auf die spezielle Fanszene des Vereins zurückzuführen ist. Es ist wichtig zu beachten, dass die Bezeichnung „Zecken“ von den Fans selbst verwendet wird und nicht abwertend gemeint ist. Stattdessen trägt sie zur einzigartigen Kultur und zur Selbstidentifikation der Anhänger des FC St. Pauli bei. Hier sind einige Hintergründe, die erklären, warum sich die Fans „Zecken“ nennen:

  1. Historischer Kontext: Der FC St. Pauli hat eine lange Geschichte als Arbeiterverein und war oft das Sprachrohr für soziale und politische Anliegen. In den 1980er Jahren war der Stadtteil St. Pauli in Hamburg von sozialen Problemen und Armut geprägt. Viele Menschen, darunter auch einige FC St. Pauli-Fans, führten ein alternatives und unkonventionelles Leben. Dies führte zur Entstehung eines einzigartigen Selbstverständnisses und einer Kultur, die sich von anderen Fußballvereinen abhob.
  2. Ironie und Selbstironie: Die Bezeichnung „Zecken“ ist eine Form der Selbstironie und eine Abkehr von herkömmlichen Bezeichnungen für Fußballfans. Die Fans des FC St. Pauli nutzten diesen unkonventionellen Begriff, um sich von der Mainstream-Fankultur und ihren Stereotypen zu distanzieren. Sie betonten ihre Andersartigkeit und rebellische Haltung.
  3. Alternative Kultur: Die Fans des FC St. Pauli pflegen eine alternative Kultur, die sich nicht nur auf Fußball, sondern auch auf soziale und politische Themen erstreckt. Sie engagieren sich oft für soziale Gerechtigkeit, Toleranz und Vielfalt. Die Bezeichnung „Zecken“ spiegelt ihre Ablehnung gegenüber Vorurteilen und die Akzeptanz von Menschen unterschiedlicher Hintergründe wider.
  4. Gemeinschaftsgefühl: Die Verwendung des Begriffs „Zecken“ schafft ein starkes Gemeinschaftsgefühl unter den Fans des FC St. Pauli. Sie identifizieren sich bewusst mit einem unkonventionellen und rebellischen Image, das ihre Zusammengehörigkeit stärkt.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Selbstbezeichnung „Zecken“ nicht von allen Fans des FC St. Pauli verwendet wird, und es gibt unterschiedliche Auffassungen innerhalb der Fanszene des Vereins. Einige mögen diese Bezeichnung, während andere sie ablehnen. Letztendlich ist sie ein Beispiel für die Vielfalt und die unkonventionelle Natur der Fanszene des FC St. Pauli, die den Verein zu einem einzigartigen und besonderen Ort im Fußball macht.

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