Eingerahmte Freiheit

Was ich mich bei Fabian – Hürzibaby – Hürzeler ja frage: hat er den Spielern nun mehr Freiheiten eingeräumt als Schulle, ist das sein Coaching Geheimnis? Oder korsettiert er das Spiel des #FCSP stärker, sorgt so für ein taktisches Gerüst, bei dem die Spielzüge eher wie in einer komplexen Maschine ineinander greifen?

Kleiner Break: ich habe vor ein paar Jahren die Grundzüge der „erweiterten Logik“ kennengelernt – wirklich oberflächlich; allerdings hat sich mir die Grundidee schnell erschlossen. In unserem westlichen Denken – insbesondere bei Menschen, die teschnisch affin sind – hat sich das binäre Denken quasi als Grundflechte eingenistet. Alles ist entweder gut oder schlecht, a oder b, 1 oder 0.

Das dazwischen wird als „grau“ bezeichnet – ein Raum, der uns nicht geheuer ist. Die erweiterte Logik geht – ganz platt – davon aus, dass etwas sowohl wahr als auch unwahr zugleich sein kann. Sowohl richtig, als auch falsch. Sowohl einengend und dadurch befreiend.

Wobei wir wieder beim @FC St. Pauli wären.

Wenn ich mir das Zusammenspiel bspw. von Paqua, Irvine, Hartel und Daschner – erweitert um unsere Außen, Dapo und Saad, anschaue, dann erkennt man beides: ein taktisches Gerüst, das was Sportjournalisten gerne eine „Spielidee“ nennen (ich empfinde diese auch als komplexer und starrer als unter Schulle). Andererseits treffen unsere Boys in Brown auf dem Platz, in der jeweiligen Situation freie Entscheidungen, die zu mehr Flexibilität führen und dazu, dass sich der Gegner immer wieder neu auf uns einstellen muss.

Ich mag diese Art zu coachen – innerhalb eines klaren Frameworks das Team seinen Weg finden zu lassen; sich immer wieder an Veränderungen anzupassen, ohne die Basics, die Grundlagen zu verlassen.

Das erinnert mich stark an Scrum und andere agile Methoden. Und es würde mich wahnsinnig interessieren, was Hürzibaby zu den Ideen der agilen Softwareentwicklung sagt – und wie verwandt sie zu dem sind, was er mit dem #FCSP einübt.

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