Friede, Freude, Derby gucken

Das erste Hamburger Derby in der 2. Bundesliga habe ich mit 15.000 anderen St. Paulianer_innen am Millerntor gesehen. Es hat sich toll angefühlt, fast, wie ein echtes Derby nur ohne nervende HSVer 😉

Public Viewing Derby am Millerntor
Public Viewing Derby am Millerntor

Ein Auswärtsheimspiel am Millerntor

Das letzte Derby, das in dem wir Stadtmeister wurden 2011, habe ich im Volksparkstadion gesehen. Trotz schlimmer Vorahnungen geriet dies im Winter der Bundesliga Rückrunde zu einem echten Fest in braun-weiss. Diesmal habe ich mich für das Public Viewing entschieden, auch wegen der horrenden Preise des HSV (53 EUR vs. 4 EUR).
Wie bei jedem normalen Heimspiel, traf ich mich mit der Bezugsgruppe vor der Gegengerade, diesmal kamen die Kumpel aus der Nord dazu, denn der FCSP hatte „nur“ die Süd und die Gegengerade geöffnet.

„Das Herz von Sankt Pauli“


 
Sonntag mittags ist sowieso noch keine Biertrinkzeit, deswegen gingen wir schnell zu den Stehrängen der Gegengerade. Drei LED-Leinwände stehen da auf Palettenwagen und sehen auf den ersten Blick recht lütt aus.
Das Millerntor ist gut gefüllt, 15.500 Menschen machen gut Stimmung, als zum Aufwärmen das Herz von St. Pauli läuft. Gänsehaut und ein sehr komisches Gefühl, kein schlechtes, nur komisch, denn man erwartet bei Hells Bells dann doch, dass zwei Mannschaften auf den Rasen laufen 🙂

„We love St. Pauli, fabulous Sankt Pauli“ …

Grandios, der Wechselgesang zwischen Süd und GG und zum zweiten Mal in meinem Leben erschallt am Millerntor die Kombination „we hate the Volkspark bastards and beat the fucking HSV“.
Zum Spiel nur soviel: der Matchplan ging auf, alle Boys in Brown mit einer tadellosen Leistung. Heraus stach da nur das Duo Cenk Sahin und Jeremy Dudziak, die beide fünf der acht Dribblings des FCSP gewannen, Cenk sogar ganze drei Stück. Zum Vergleich: der gesamte HSV gewann vier Dribblings.

Cenk auf dem Weg zur Unsterblichkeit, fast. 😉

In unserem Podcast sprechen wir oft über den Spieler, der in der Lage ist, „den Unterschied zu machen“, die eingespielten und eingestellten Systeme aufzubrechen und kreativ Lücken zu reissen. Willis Favorit ist Buchti, den ich in den letzten Folgen immer wieder kritisere. Beim Derby hatte Cenk nun die Nase vorn und mit seinem Festfräsen in den Abwehrreihen der Rauten eine echte Energieleistung abgeliefert; die er beinahe mit seinem 40-Meter-Schuss hätte krönen können – zur Unsterblichkeit.
Egal, dann gewinnen wir eben das Rückspiel 1:0 – auf unseren ersten Derbysieg am Millerntor vorfreue ich mich jetzt schon. Mit diesen Boys in Brown, einem gesunden Waldemar Sobota, einem energischen Jeremy Dudziak, dem präzisen Marvin Knoll und einer stabilen Innenverteidigung mit Jackson und Ziere und all den anderen, mache ich mir da gar keine Sorgen. Zur Not alle lang auf Veerman.

Zum Anhören: der NDS Podcast des Millernton.