Schulle > Bornemann

Der FC St. Pauli arbeitet gerade die tabellarisch unbefriedigende Hinrunde 22/23 auf; und Oke gibt der Presse ein Update.

In unserem Hinrunden-Analyse-Podcast haben Willi und ich uns klar positioniert (ab Minute 18:00:00): Bornemann sollte sich davor hüten, seine Fehler durch die Demission von Schulle zu kaschieren.

Dem grundsätzlichen Dilemma, vor dem vor allem Oke steht und das gleich zu Beginn erwähnt, stimme ich zu:

„Es ist eine sehr schwierige Analyse, wenn du statistisch viel richtig machst und eine mannschaftliche Geschlossenheit siehst, letztlich aber die Ergebnisse ausbleiben. Sehr intensiv werden wir die Frage besprechen, warum sich der FC St. Pauli gegen Widerstände so schwer tut – also gegen robust auftretende Mannschaften und gegen Rückstände.“

OG

5 Argumente, die im Zweifel für Schulle und sein Trainerteam sprechen:

  1. Die Misere im St. Pauli Sturm: Die Entscheidung soll angeblich zusammen gefällt worden sein, keine weitere Verstärkung für die Abgänge von Burgstaller, Makienok (und Kyreh) einzukaufen, stattdessen dem Jungen Igor Matanovic die 15 wichtigen Tore aufzubürden.

    Verantwortlich dafür ist am Ende aber der Sportchef. Es ist seine Strategie.
  2. Der FC St. Pauli wollte modernen Fußball; und der ist datengetrieben und optimiert auf KPIs. Ideal wäre es, wenn dem Trainerteam selbst auffiele, wenn es da in einem Echoraum gefangen ist, im Zweifel ist das aber Aufgabe des sportlichen Leiters. Für solche Analyse ist er dem Tagesgeschäft aktiv entrückt.
  3. Der FC St. Pauli ist taktisch besser und vielseitiger geworden: ein echter Pluspunkt für Schulle und sein Team, wie sie gegen die Entschlüsselung ihrer Taktik anarbeiten.
  4. Die Mannschaft folgt den Trainern: 3. ist übrigens auch ein Indiz dafür, dass die Mannschaft den Trainern folgt. Das Umschalten mitten im Spiel auf ein anderes System, das geht nur in Mannschaften, die miteinander funktionieren wollen.
  5. No more Mr. Bad Guy: Ich mag mich irren, aber das Managen mit Erwartung und Druck, der alte Verdacht, dem Spaß an der Arbeit gegenüber, all das würde ich Bornemann zuordnen. So verstehe ich auch Okes Zitat, dass derjenige, der immer mehr will, der Nicht-Genügsame „manchmal als Störer wahrgenommen werden.

    Da sind wir schnell wieder bei der Wohlfühloase St. Pauli; und da hatten wir uns ja schon einmal zu positioniert im Podcast 😉

Wenn das Präsidium mit der Strategie, den Ideen und den Verpflichtungen von Bornemann zufrieden ist, dann sollte man imho auch den 2. Schritt schnell kommunnizieren: denn die jetzige Situation ist untrennbar von beiden sportlichen Führungskräften. Rauft euch zusammen und zieht uns am Schopf aus dem Sumpf.

Ergo: Schulle + Bornemann

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