Podcast: die schöpferische Zerstörung des FC St. Pauli
Was passierte, wenn man das taktische Handeln des FC St. Pauli, den Trainer samt Sportchef zu feuern, den Geschäftsführer zu verlieren, so wie alle sportliche Hoffnung, den Ansprüchen des modernen Profifußballs gerecht zu werden, nicht als stümperhaftes Agieren deutet, sondern als strategischen kreativen Prozess: den Prozess der schöpferischen Zerstörung.
Lustigerweise agiert unser Möchtegern-Antikapitalistische Verein ja in drei der schöpferischen Innovationsbereichen des neoliberalen Vordenkers Schumpeter schon einigermaßen erfolgreich:
- Neue Absatzmärkte: Punk-Rock Tshirtkäufer aus den USA
- Neue Hierarchien: Sportchef weg. Trainer weg. GF weg.
- Neue Bezugsquellen: Strategische Kooperation mit Stoke City
Seit 1986 erlebt der Fußballklub St. Pauli eine kreative Zerstörung durch das (teilweise) Umwandeln des Klubs vom stinknormalen Fussiklub in einen politischen mit Punkrock-Attitüde. Mit der Wahl von Oke schliesst sich der Kreis: einer der kreativen Zerstörer von einst ist nun Establishment.
Kiezbeben Ausstellung: Ab ins Museum mit dem FCSP der 80er und 90er Jahre
Höchste Zeit, das, was wir älteren weißen Männer (überwiegend) aus diesem Klub gemacht haben, nicht nur halbherzig kaputt zu machen, sondern ganz zu zerstören, damit Neues entstehen kann.
Darüber sprechen wir in dem Podcast von Donnerstag, bei leckerem Bier und heiteren 20 Grad auf der Terrasse von Markus Agentur.
Trainer, Sportchef, das ist erst der Anfang
Was muss alles kreativ zerstört werden?
- Der Kader. Ändern wir einseitig die „Gesetze des Profifußballs“, ändern wir das Scouting und die Bewertung von Spielern. Wer passt nicht nur sportlich zum FCSP? Wer muss gehen, um den Status Quo zu zerschreddern?
- Das Stadion. Einlaufhymne, Logen, Dauerkarten. Machen wir das alles kaputt! FCK HLLS BLLS. Kündigung aller Dauerkarten, Neuvergabe nach Diversity Kriterien
- Die Funktionäre. Diversity Quoten für alle Gremien. Verpflichtend: ein weiblicher Vorstand.
Lasst euch mal auf diese Gedankenspiele ein, das bringt nicht nur Spaß, sondern zeigt auf, wie verwurzelt man in den Strukturen des Kapitalismus ist, und wie verfilzt das eigene Denken.
Zerstört mit. Gerne in den Kommentaren 😉