Under Armour ist als Sponsor des FC St. Pauli nicht unumstritten, jetzt aber könnte das US-Sportunternehmen für das Management des Vereins untragbar werden.
Der CEO von Under Armour, Kevin Plank, hat am Dienstag Abend bei CNBC den neuen – und sicher ebenfalls in der Fanschaft umstrittenen – Präsidenten Donald Trump ausdrücklich gelobt und seine Unterstützung für seine Politik zugesichert.
„Einen solchen Business-freundlichen Präsidenten zu haben, ist ein echter Gewinn für das Land“, sagte Plank sinngemäß und ergänzte, „die Leute sollten diese Gelegenheit ergreifen“.
„To have such a pro-business president is something that is a real asset for the country,“ Plank told the financial news channel. „People can really grab that opportunity.“
Dass er „grab“ als Verb nutzt, dasselbe Wort, dass Trump im Zusammenhang mit „grab her by the pussy“ verwendete, ist nur ein stilistischer Hinweis darauf, dass ein solcher Partner für den FC St. Pauli nicht tragbar sein könnte.
Es braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um zu erwarten, dass gerade nach dem Sexismus-Desaster mit Auto-Thomsen eine solche Anbiederung von Under Armour in St. Paulis Fanschaft nicht gut ankommen wird.
Ich bin gespannt, wie sich der Verein dazu verhält, denn der Protest – und das war zu erwarten – kocht in den USA hoch. Letzte Woche traf es schon den Fahrdienst UBER, letzten Herbst den Sportklamotten-Konkurrenten New Balance.
Under Armour schlägt in den sozialen Medien eine Welle der Empörung entgegen, prominentester Kritiker ist der mehrfache Basketball-Spieler-des-Jahres (MVP), Stephen Curry. Das UA-Aushängeschild kommentierte auf Planks Statement, dass Trump ein „Asset“ sei, dass er mit der Aussage übereinstimme, wenn man das „et“ entferne. Trump als „Arsch“ des Landes also.
Under Armour, aufgeschreckt durch die Reaktion seiner Kunden, veröffentlichte eine wachsweiche Erklärung – eben dies ist im Umfeld des FC St. Pauli auch zu erwarten. Bisher schweigen sowohl Verein, als auch Under Armour Deutschland.
Titelfoto: red, white, and black eyes forever via Visualhunt.com / CC BY